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Studie: Mikroplastik in organischen Düngemitteln gefunden

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In Deutschland haben wir die Möglichkeit, unseren Bioabfall in Biotonnen zu entsorgen. Wie wichtig es ist, hier auf Plastiktüten zu verzichten, zeigt die folgende Studie, die bei organischen Düngemitteln, welche in Gärten und landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden, winzige Kunststofffragmente gefunden haben.

Die Forscher fanden heraus, dass die Proben unterschiedlich viele kleine Fragmente, Fasern und Kugeln aus Kunststoffen enthielten, alle kleiner als fünf Millimeter, je nachdem, mit welcher Sorgfalt der Kompost verarbeitet worden war.

Nahezu 12 Millionen Tonnen Lebensmittel- und Gartenabfälle werden aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen zur Entsorgung von Bioabfällen jährlich in Deutschland kompostiert oder an Biogasanlagen abgegeben.

Die Produktion von organischen Düngemitteln gilt allgemein als umweltfreundlich, da sie das Recycling von Lebensmittelabfällen aus Haushalten und anderen Quellen beinhaltet, um daraus nützliche Produkte herzustellen, die für den Anbau von mehr Lebensmitteln verwendet werden können.

Die Verunreinigung der für die Herstellung dieser Düngemittel verwendeten Abfälle, die von Gärtnern und Landwirten gleichermaßen genutzt werden, führt jedoch dazu, dass winzige Mikrokunststoffe in den Boden gelangen.

„Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von Plastiktüten, die dann in die Mülltonne gesteckt werden und dann in die Abfallbehandlungsanlage und in die Düngemittel gelangen“, sagte Professorin Ruth Freitag, eine Autorin der Studie.

Obwohl die Konzentrationen in den Proben relativ niedrig waren, mit einem Maximum von etwa 150 mikroplastischen Partikeln pro Kilogramm, sagen die Forscher, dass es wahrscheinlich ist, dass die Partikel in die Nahrungskette gelangen werden. Letztendlich könnten sie sogar von Menschen verzehrt werden.

Ein großes Problem bei der Erforschung von Mikrokunststoffen ist laut Professor Freitag, dass über sie so wenig bekannt ist.

Eigentlich dachte man, dass nur die Ozeane damit zu kämpfen hätten und hier natürlich ganz besonders die großen Meeresbewohner wie Wale und Haie bedroht sind, in deren Mägen man oft Kiloweise diese Abfälle findet.

Hier muss man offenbar umdenken und neue Lösungswege finden. Denn noch weiß man nicht, wie unser Körper auf Dauer auf diese winzigen Verunreinigungen reagiert, auch findet man, je nach Kompostieranlage, mal weniger und mal mehr dieser Verunreinigungen.

Eines scheint allerdings sicher zu sein: Es ist mal wieder ein von Menschen gemachtes Problem.

Quelle

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