Politik und Gesellschaft

Kurze Analyse des Treffens zwischen Kim Jong-un und Donald Trump in Singapur

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Die ersten Bilder vom heutigen Treffen zwischen Kim Jong-un und Donald Trump sind erfreulich. Da lächeln sich Zwei an und haben auch keine Berührungsängste. Schon bei der Begrüßung gibt es nicht nur die Hand, sondern auch einen freundschaftlichen Klaps auf den Arm. Erst Trump, später Kim.

Unsere Informanten aus dem Weißen Haus, die Q-Gruppe, die gestern noch fleißig auf dem Board gepostet haben, könnten tatsächlich recht haben, dass dies nicht das erste Treffen zwischen beiden gewesen ist. Gegen 20 Uhr wäre ein bestimmter Bereich des Hotels abgesperrt worden, berichtete eine Zeitung aus Singapur, zwei Stunden eher als sonst. Kim war vorher auf einer Sightseeing-Tour in Singapur. Für ihn ist diese Freiheit neu. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

Kim Jong-un besichtigt Singapur am 11.6.18 Foto qanon.pub
Kim Jong-un besichtigt Singapur am 11.6.18 Foto qanon.pub

Einen Tag vor dem Treffen gab es auf dem Board – hier die Sammlung, nicht das Board selbst – folgende Nachricht, die man so übersetzen könnte, wenn man die kryptische Sprache Qs schon seit Monaten verfolgt, so wie wir:

Kim ist glücklich, dem geht es gut. Bereitet der sich überhaupt auf das Treffen vor, oder geht der lieber erst Mal auf Sightseeing Tour? Eigentlich ist er doch richtig locker drauf und genießt seine Freiheit. Etwas, was er in der Vergangenheit nicht hatte. Ist der Deal etwa schon im Sack und das morgige Treffen nur noch Show? Und warum ist POTUS [President Of The United States] eigentlich schon vorher angereist? Na, logisch, die haben sich doch schon vorher getroffen! Und zwar nicht erst jetzt. Das ist schon ein Weilchen her. Die kennen sich schon länger persönlich. Super, die beiden machen die Welt ein bisschen sicherer. Naja, Iran steht noch aus, aber entwickelt sich…

Sieht Kim nervös aus, hat Trump Kim bereits getroffen? Foto qanon.pub
Sieht Kim nervös aus, hat Trump Kim bereits getroffen? Foto qanon.pub

Hier besiegeln Kim und Trump ihre neue Freundschaft:

Im Anschluss an das Treffen gab Donald Trump dann noch eine Pressekonferenz. Hier ein Auszug:

Ich stehe vor Ihnen als Botschafter des amerikanischen Volkes, um eine Botschaft der Hoffnung, der Vision und des Friedens zu bringen. Unser beispielloses Treffen, das erste eines amerikanischen Präsidenten und eines Führers von Nordkorea, beweist, dass wirkliche Veränderungen tatsächlich möglich sind. Mein Treffen mit dem Vorsitzenden Kim war ehrlich, direkt und produktiv. Wir sind für einen Neuanfang bereit, wir sind bereit, ein neues Kapitel zwischen unseren Nationen zu schreiben. Vor fast 70 Jahren, denken Sie daran, dass vor 70 Jahren ein extrem blutiger Konflikt die koreanische Halbinsel verwüstet hat. Unzählige Menschen starben in einem Konflikt, darunter Zehntausende mutige Amerikaner. Doch während die Waffenschmiede diesem Krieg zustimmten, endete er bis heute nicht. Niemals. Aber jetzt können wir alle hoffen, dass es bald vorbei ist. Und das wird es auch. Es wird bald vorbei sein.

Die komplette Rede bei der Pressekonferenz gibt es hier:

Ja, was hat er denn schon erreicht? hetzen inzwischen die Qualitäts-Medien. Da ist doch gar nichts bei rausgekommen. Abrüstung? Unterschreiben kann man alles, aber ist Kim zu trauen? Natürlich wissen sie auch schon die Antwort: Nein, der  rüstet im Leben nicht ab. Dafür würden die Amerikaner ihn schützen. Kim würde denen nie und nimmer vertrauen. Der hat doch Angst vor denen, deshalb rüstet er doch auf. Hat er selbst gesagt. Nein, dieses Treffen habe nie und nimmer was gebracht. Alles bleibt beim Alten, da sind die Medien sich einig. Und natürlich sei auch Trump unberechenbar wie eh und je.

Das müssen wir jetzt nicht weiter verfolgen. Das ist das übliche Framing, der übliche Bias und hat mit neutraler Berichterstattung nicht viel zu tun. Das ist Meinung. Und die geht immer nur in eine Richtung. Nämlich den Berg runter.

Einen unerwarteten Befürworter hat Trump in UN-Generalsekretär António Guterres, der den Gipfel von Trump und Nordkoreas Machthaber Kim als „wichtigen Meilenstein“ bezeichnet haben soll. Dies gelte für die Bemühungen um andauernden Frieden und die „komplette und verifizierbare Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel“, soll Guterres angeblich gesagt haben.

Das Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri freut sich ebenfalls über das Treffen von Trump und Nordkoreas Machthaber Kim und würdigt auch das Ergebnis. „Ehre, wem Ehre gebührt. Trump und Kim haben die Chance des Gipfels genutzt“, sagte Sipri-Direktor Dan Smith der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Japan gehört zu den Gewinnern. Noch einer, der ein bisschen aufatmet. Denn immerhin hat Kim seine Raketen permanent in ihre Richtung abgeschossen und man wusste nie, wo die runterkommen würden. Er offenbar auch nicht. So unterstützt Shinzo Abe das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un als Schritt zur Lösung des Konflikts mit dem Nachbarstaat.

US-Präsident Trump will auch nach seinem Treffen mit Kim Jong-Un an den Sanktionen gegen Nordkorea festhalten. Sie sind eng mit der Abrüstung der nordkoreanischen Atomwaffen verbunden und werden wohl erst aufgehoben werden, wenn Kim hier in Aktion getreten ist und nicht nur seinen guten Willen gezeigt hat.

Die deutsche Presse gilt angeblich als die international negativste bezüglich der Trump-Berichterstattung und das wollen wir jetzt einfach mal so stehen lassen. Wir verweigern hier eine Verlinkung. Wer sich für entsprechende Berichterstattung interessiert, könnte eventuell unter dieser Headline nachschauen:

„Selbstinszenierung in Singapur Das Treffen von Kim und Trump war erbärmlich. Es war ein Schauspiel des außenpolitischen Kontrollverlusts.“

Was ist da nur Schreckliches passiert? Nun, es gibt ein Video dazu, wo man sieht, dass Trump Kim sein gepanzertes Fahrzeug zeigt. So wie ein Freund dem anderen halt. Ein Eklat! Das Aufbauen persönlicher Beziehungen scheinen gewisse Berichterstatter für nicht so wichtig zu halten. Mir schien allerdings, er könnte selbst nicht glauben, was er da gerade sagt.

Wir jedenfalls meinen, dass genau diese Aktion am ehesten noch darauf hindeutet, dass die beiden sich tatsächlich nicht zum ersten Mal begegnet sind, wie Q andeutete. Ist das nicht toll, wenn man in der Politik mal Menschen sieht, die noch einigermaßen normal geblieben sind und nicht nur auf dem diplomatischen Parkett herumtänzeln, dessen Protokoll natürlich unter keinen Umständen so viel Nähe zugelassen hätte.

 

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