Analyse Politik und Gesellschaft

Medien zur Pressefreiheit nach der Verhaftung von Assange: Trump wird an ihm ein Exempel statuieren.

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Nein, wir glauben das ganz und gar nicht, dass Trump an Assange ein Exempel statuieren möchte, zumal er das auch gar nicht kann. Nachdem die Russen-Mär gestorben ist, muss etwas Neues her, um den Präsidenten zu diskreditieren. Wer jahrelang falsch berichtet hat, muss schleunigst von sich ablenken und was fiele ihnen leichter als das schon gewohnte Trump-Bashing?

Aber fangen wir von vorne an.

Wikileaks postete heute auf Twitter einen Bericht von Trevor Timm, einem Journalisten von medium.com, einer Publikation mit einem anti-Trump Bias und einer Reichweite von immerhin 220 Millionen Hits/monatlich. Das lesen also viele.

Dort erfahren wir, dass die entsiegelte Anklage von Assange, die darauf hindeutet, dass man ihn für’s „Passwort knacken helfen“ im Fall von Chelsea Manning haben möchte, nicht der wahre Grund für seine Verhaftung sei. 

Denn Trump sei verärgert über etwas, was Assange einmal während der frühen Trump-Ära gepostet haben soll. Deshalb! Also Rache. Was das sein soll, wird nicht näher aufgeführt. Es bleibt somit eine Behauptung ohne Substanz. Es wird auch nicht erklärt, wie diese „frühe Trump-Ära“ definiert wird. Ist es etwas aus seinen früheren Jahren, als er noch nicht Präsident war? Ist es etwas, bevor Assange sich auf die Seite von Trump schlug, um den Wahlsieg von Clinton zu verhindern? Ist es etwas vom Beginn der Amtszeit von Trump, das Assange missfallen hat?

Solange das nicht aufgeklärt wird, ist es ganz einfach nur das: Konspiration und der Versuch, Misstrauen zu streuen.

Weshalb sollte Trump, der Wikileaks während seines Wahlkampfes in den höchsten Tönen gelobt hat und der genau weiß, dass Assange ihm einen großen Gefallen getan hat, jetzt so kleinlich sein und rückblickend die faulen Rosinen in der Berichterstattung von wikileaks suchen, um Assange dafür anzuklagen?

Das ist nicht Trump. Trump sieht das große Ganze und er sieht das Resultat, das ihm durchaus gefiel, denn er wurde der Präsident der Vereinigten Staaten und nicht Frau Clinton. Er weiß genau, welchen Anteil die Veröffentlichung der Clinton-Mails daran hatten.

Was immer Assange jemals über Trump gedacht haben sollte, ist völlig unerheblich. Trump steht da drüber und nur die kleingeistigen Schreiber können das offenbar nicht verstehen.

Das Ergebnis ist entscheidend. Trump ist Präsident!

Nun geht es aber weiter im Text. Nach vielen uninteressanten Details zum Fall Manning und Assange, wie beide eventuell (auch das ist nicht gesichert!) unter Codenamen miteinander kommunizierten, um ein Passwort zu finden, kommt der Schreiber zu dem Schluss, dass das alles gar nicht so interessant ist. Journalisten täten eine Menge, um an Informationen zu kommen, sie würden sogar manchmal ganz gezielt nach Informationen fragen, wenn es einen potentiellen Informanten dafür gäbe.

Timm behauptet, dass Trump etwas ganz anderes vorhat: Es soll nämlich den Journalisten an den Kragen gehen! Die Meinungsfreiheit stünde auf dem Spiel!

Die Anklage sei also nur vorgeschoben, in Wahrheit ginge es der Trump-Administration um etwas ganz anderes, nämlich das Ende der Pressefreiheit einzuläuten.

Dass das nicht so ohne weiteres geht, scheint dem Schreiber nicht geläufig zu sein, denn noch entscheiden die beiden Kammern des Kongresses über die Gesetzesgebung und niemals der Präsident. Der hat überhaupt keine Macht diesbezüglich. Und da die Presse derzeit zur vollsten Zufriedenheit des demokratisch dominierten Repräsentantenhauses berichtet, wird sich daran auch nichts ändern.

Was Journalisten heutzutage unter Pressefreiheit verstehen, macht dieser Bericht ein wenig deutlicher, wenn ein deutscher Journalist im gleichen Medium, betitelt mit „Danke Trump!“ schreibt:

„Der Schock [Trumps Wahl] war heilsam. Ein halbes Jahr später produzieren die einst totgesagten, traditionellen US-Medien den besten Journalismus ihrer Geschichte.“ 

Als vorbildlich genannt werden hier die Washington Post und die New York Times. Hier möge jeder einmal selbst vergleichen, ob die sich an die journalistische Berufsethik halten, die eigentlich jedem, der über irgendwelche Medien viele Menschen erreicht, in Fleisch und Blut übergehen sollten.

Journalisten werden zur Verantwortung gezogen. Es geht um Landesverrat, wenn man alles tut, um einen amtierenden Präsidenten zu stürzen.

QAnon über Medien: Keiner kommt davon. Sie werden zur Verantwortung gezogen.

Bias, Mobbing, Falschmeldungen bezeichnet man heute als „besten Journalismus“.

Nicht umsonst nennen diese Journalisten es auch Trump-Administration und nicht „Trump“. Denn – wie bereits erwähnt – hat der Präsident keinen Einfluss auf die einzelnen Ministerien. Er kann nicht etwas verlangen und dann tun die das. Es ist also schon von Natur aus Unsinn, hier anzunehmen, dass er der Strippenzieher hinter Assanges Verhaftung ist ist. Wenn es Kommunikation mit der Justiz gab, dann ist dennoch der Justizminister derjenige, der entscheidet, wie es weiter gehen soll. Der Präsident kann es nicht verlangen.

Nachdem Sonderermittler Mueller Ende März seinen Abschlussbericht vorgelegt hatte und keine Kollusion mit Russland festgestellt werden konnte, war der Weg für Justizminister Barr frei.

Der hatte bereits in seinem mehrtägigen Job-Interview, dem obligatorischen Hearing, gesagt hat, dass er die Umstände um die Präsidentschaftswahl 2016 noch einmal untersuchen möchte. Nur denkbar knapp fiel dann auch seine Wahl aus. Mit nur 54 zu 45 Stimmen wurde er als Justizminister bestätigt.

Barr wird die Präsidentschaftswahl 2016 noch einmal aufrollen – und da ist Julian Assange ein sehr wichtiger Zeuge!

Barr ist nicht zimperlich und er scheint einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn zu besitzen. Er könnte genauso gut sagen: ‚Es ist vorbei, wir haben gewonnen, gut ist’s!‘ Aber das scheint ihm nicht zu reichen. Er weiß, dass Clinton hinter vielem steckt. Und seine Motivation scheint mitnichten die Einschränkung der Pressefreiheit zu sein, sondern die, Clinton endlich anklagen zu können. Etwas, was er schon seit Jahren vorhat. Jetzt sitzt er am richtigen Hebel, nun ist der Weg frei.

Die Pressefreiheit muss und sollte nicht von Staats wegen eingeschränkt werden.

Hier wird eine falsche Fährte gelegt. Es müssen die Journalisten sich selbst wieder auf das besinnen, was man einen Ehrenkodex nennt. Was hier zu lesen ist, ist selbstverständlich.

Journalismus sollte niemals anders sein als wahrhaftig.

https://www.aim.org/aim-column/wikileaks-reveals-all-the-journalists-who-schmoozed-with-clinton-campaign/

Es war Assange mit Wikileaks, der das Anfang Oktober 2016 aufdeckte und damit eine Bombe lostrat.

Video/Trump: I love wikileaks:

Vor einigen Tagen wurde Trump gefragt, ob er Wikileaks immer noch liebt. Er hat ausweichend geantwortet. Er muss ausweichend antworten, denn es ist ein anhängiger Fall, das Siegel ist geöffnet, er darf keine Partei ergreifen.

Für den Mainstream ist das offenbar nicht begreiflich.

Warum auch, schließlich, jetzt wo die jahrelang bis ins falsche Detail ausgewalzte Russen-Mär sich tatsächlich als solche herausgestellt hat, muss man neues Futter suchen. Egal was, Hauptsache, es ist etwas, was man so oder so auslegen kann. Jedem eben sein Bias.

Man sollte aber wenigstens versuchen, neutral zu bleiben. Auch dann, wenn es schwer fällt.

Wird ein Kronzeuge Julian Assange Licht ins Dunkel der Präsidentschaftswahl von 2016 bringen?

Berufsethik
Danke Trump/medium.com
The case against J.A. ist a threat to journalists/medium.com
65 Journalisten von Clinton gekauft / Wikileaks