Politik und Gesellschaft

QAnon : Die Falle ist zugeschnappt. Nichts kann das aufhalten, was jetzt kommt

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Seitdem QAnon wieder online ist, gab es bereits einige Drops bezüglich der gerade laufenden Impeachment-Bemühungen, ausgelöst durch ein Telefongespräch mit dem ukrainischen Präsidenten. Seitdem versucht die Demokratische Partei im Alleingang, am Präsidentenstuhl zu sägen. Sie können immer noch nicht fassen, dass sie die Wahl 2016 verloren haben, heißt es in den USA. Das sei der einzige Grund. Tatsächlich konnten auch wir keinen finden, als wir das Telefonprotokoll, das die Grundlage der Anklage sein soll, übersetzten.

Das gab es noch nie in der amerikanischen Geschichte, hört man, dass eine Partei das allein und hinter verschlossenen Türen durchzieht. Das sind völlig neue Regeln und eigentlich sei das eher ein Regelbruch.

QAnon geht darauf nicht ein. Man könnte hier allenfalls QDrop 3596 heranziehen, in dem er von einer Falle spricht, in welche die Demokraten hineingeraten wären und wo er andeutet, dass man ihr Theatermanuskript kennen würde. In Drop 3594 fordert er zum Beten auf, wie schon so oft.

„Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrscher, gegen die Autoritäten, gegen die Mächte dieser dunklen Welt und gegen die geistigen Kräfte des Bösen.“ Sie würden für die Menschheit kämpfen.

Für einige mag das nicht sehr tröstlich geklungen haben, sondern sogar eher bedrohlich.

Aber es ist nichts anderes als das, was QAnon seit nunmehr zwei Jahren wiederholt: Es sei ein Kampf der Guten gegen die Bösen oder des Bösen gegen das Gute. Wie auch immer. Und es sei ein spiritueller Kampf, der nicht mit Kampftruppen auf dem Boden oder in der Luft stattfindet, sondern es sei ein Cyber War. Ein Krieg im Netz. Es gibt etliche Drops dazu, die so oder ähnlich lauten.

Soweit können die meisten folgen. Denn in der Tat gab es noch keinen neuen Krieg und Präsident Trump versucht sogar, alte Kriege zu beenden. Er mag keine jungen Menschen mehr sterben sehen, postete er eben gerade auf Facebook.

Trumps Ad zum Truppenabzug

https://www.facebook.com/DonaldTrump/videos/588423795236133/

Hier hört man einen kurzen Ausschnitt aus einer emotionalen Rede von Donald Trump, gehalten auf einer seiner letzten Wahlveranstaltungen, in der er noch einmal bekräftigt, dass die Amerikaner nicht mehr die Weltpolizei spielen wollen, sondern es an der Zeit sei, die Soldaten zurückzuholen.

Es ist eine Falle, sagt Q. Und das sagte auch Rudy Giuliani, Trumps Anwalt. Eine Falle, in welche die Demokraten hineingeraten wären.

Aber warum musste man den Demokraten erst eine Falle stellen, wenn man doch schon ‚alles‘ hat? Sagt Q nicht immer, dass alle Beweise gesichert sind? In sämtlichen, noch nicht veröffentlichten Untersuchungsreports soll doch alles, was sie benötigen, um den einen oder anderen anklagen zu können, bereits dokumentiert sein. Es besteht inzwischen starkes Interesse nicht nur in den USA, an der Veröffentlichung der Ergebnisse. Wieso wartet man dann immer noch mit der Publikation?

Könnte es vielleicht sein, dass man noch nach einem Auslöser suchte, der ein solches Handeln rechtfertigen würde?

Kann es sein, dass man bisher eine Provokation vermeiden wollte, jetzt aber erst aus der Verteidigung heraus problemlos handeln kann?

Im Moment sind Trumps Wähler nicht sehr erfreut und die Basis, die ihm die Treue hält, fühlt ihren Präsidenten ungerecht behandelt, während die Wähler der Demokraten geradezu jubeln. Das könnte leicht kippen, wenn Horowitz, Durham und Huber ihre Ermittlungsergebnisse bekanntgeben, die schon längst in trockenen Tüchern sind. Dann würde Trumps Basis wieder jubeln, denn sie haben das sowieso alles schon gewusst und die Unterstützer der Demokraten müssten sich erst einmal sortieren.

Die einen werden wahrscheinlich wütend, weil sei es nicht glauben und andere, weil sie sich betrogen fühlen. Ein weiterer Teil ihrer Gefolgschaft wird ruhig bleiben, sie halten sich raus, Politik ist nicht ihr Ding, sie werden sie stur weiter wählen. Und dann gibt es sicherlich auch noch eine Fraktion, die bereits auf der Kippe stand, wie die von der Bewegung „Walk away„. Die werden die Partei nun endgültig verlassen.

Was hat man nun gewonnen? 

Offenbar nicht das, was man eigentlich wollte: Nämlich hier selbst ganz offiziell Ermittlungen zugunsten des Präsidenten anstellen zu können. Vorladungen austeilen, Zeugen befragen.  Hat man vielleicht doch nicht „alles“ und fischt hier nach mehr oder sucht vielleicht nach etwas Bestimmtem?

Die Falle.

Die Falle, so wie sie erklärt wurde, bevor die Demokraten die Regeln zum Impeachment eigenmächtig und ohne die Republikaner geändert haben, sollte eigentlich so aussehen, dass es über dieses Verfahren auch den Republikanern in der Verteidigung möglich gewesen wäre, über Vorladungen jeden Zeugen zu befragen, den sie befragen möchten. Selbst den Vorsitzenden Schiff.  Darüber freute man sich wahrscheinlich zu laut und zu öffentlich, sonst könnte man das durchaus als einen cleveren Schachzug bezeichnen.

So aber haben die Demokraten gehandelt, indem sie genau das unterbunden haben. Ob das nun ein Rechtsbruch ist oder nicht, das bleibt dahingestellt. Man sieht ja, dass sie erst einmal damit durchkommen.

Durch die Regeländerung sei das nun nicht mehr möglich, beschweren sich die Republikaner, denn die eigenmächtige Regeländerung der Demokraten lässt es im Moment nicht zu. Es gibt noch nicht einmal Einsicht in die „Beweise“. Aber wie sich herausgestellt hat, gab es auch keine. Beide bisherigen Anhörungen waren ein Flop.

USA: Heute Livestream Impeachment – Republikaner fordern Einsicht in Beweise – deutsche Übersetzung

Die Falle funktionierte also auch nicht, jedenfalls nicht so, wie sie angeblich geplant gewesen ist. Das einseitige Ändern von Regeln könnte und wird wahrscheinlich aber entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen.

QAnon schreibt nun stattdessen in Drop 3599 von einer Ernte, die eingefahren wird.

Er schreibt in Metaphern: Die Ernte wird bald der Öffentlichkeit zum Konsum angeboten. Die Jäger würden nun die Gejagten sein und es würde um Hochverrat und um Volksverhetzung gehen. Wie man eine Belastung entfernen würde? Sechs Uhr morgens sei eine gefährliche Zeit.

3599 QAnon - Comey
3599 QAnon – Comey

Hier sind einige Erklärungsversuche zu diesem doch sehr kryptischen Drop.

Wir haben mehrere Kommentare auf Twitter gefunden, die passen könnten Man benötigt zum Lesen dieses Drops offenbar Kenntnisse aus der Militärsprache. Drei Meinungen, die sich sehr gleichen:

Die Ernte umfasst alle korrupten CIA- und FBI-Führungskräfte. Bei einer höheren Loyalität geht es um James Comey. Hunter Biden.
US Code 18 = Verrat & Volksverhetzung = Medienabsprachen.
Hebelwirkung der Falle. Sechs Uhr ist ein militärischer Begriff für „Watch your back“. Also: Pass auf dich auf! Comey ein Red Hat?

Entweder Q trollt Comey oder Comey ist ein Red Hat , der für eine reduzierte Strafe arbeitet, d.h. ein angepasster Black Hat, der mit einem bestätigtem White Hat arbeitet, im Austausch dafür, ein mögliches Todesurteil in lebenslanges Gefängnis umzuwandeln oder seine Familie da rauszuhalten?

Q hat ein (Y) in Drop 3599 gesetzt – Comey hat ein (Y) in einen aktuellen Tweet gesetzt, völlig zufällig. Es scheint, dass er gezwungen worden sein könnte, seinen Wechsel der Loyalität vom tiefen Staat zur Allianz zu beweisen. Es wird jetzt so manche schlaflose Nacht für den Deep State geben, zumal es da einen Hinweis auf die Ernte gibt.

Wer erntet, der hat vorher gesät.

Wird Justizminister Barr jetzt tatsächlich veröffentlichen, wie es QAnon – nicht zum ersten Mal – angekündigt hat? Oder wird wieder etwas dazwischenkommen, wie schon so oft. Vielleicht reicht es jetzt einfach auch mal den bisher sehr geduldigen Republikanern und sie kennen keine Gnade mehr gegenüber ihren Kollegen? Denn das könnte auch ein Grund für eine gewisse Zurückhaltung gewesen sein. Man ist schließlich auch überparteilich miteinander befreundet, wenn man bei einer Freundschaft die politische Meinung eines anderen nicht in die Waagschale wirft.

Es gab bisher nachvollziehbare Gründe, die Veröffentlichungen zurückzuhalten. Ein gewichtiger war, dass Trump damit eine rote Linie überschreiten würde, die ihm von den Demokraten vorgegeben wurde. Und dies würde unweigerlich zu einem Impeachment führen. Nun ist es da, nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und nichts ist mehr zu verlieren, aber alles ist noch zu gewinnen.

Offenbar haben aber jetzt die Demokraten eine von Trump und seinem Justizministerium gesetzte rote Linie überschritten.

Umso verständlicher wäre, wenn just in diesem Moment die langerwarteten Veröffentlichungen kämen. Die Anklageerhebung gegen Trump ist eine Farce und völlig haltlos. In zwei langen Tagen der Befragung von drei Zeugen erfuhr man lediglich, dass niemand „dabei war“, als das Telefongespräch, der Stein des Anstoßes, geführt wurde. Keiner konnte einen Grund für ein Impeachment nennen, stattdessen lobten sich alle über den grünen Klee und die frühere ukrainische Botschafterin „konnte es nicht fassen“, dass sie entlassen worden ist. „How dare you, Trump!“ Dass Obama mit seinem Amtsantritt sämtliche von Bush nominierte Diplomaten entlassen hat, hat man entweder vergessen oder bewusst unter den Tisch gekehrt.

Auch wenn eine von Obama eingesetzte Richterin Ende Oktober der Meinung war, dass das Verfahren rechtens sei, so bleiben dennoch Zweifel bestehen. Im ausführlichen Report von der New York Times steht zum Beispiel kein einziges Mal geschrieben, dass Joe Biden für sein quid pro quo vor einigen Jahren eine Anklage zu erwarten hat und auch nicht sein Sohn Hunter, der genau wie die Söhne von Nancy Pelosi, Kerry und Romney einen sehr gut bezahlten Posten in einer ukrainischen Gasgesellschaft besetzt. Vetternwirtschaft? Nie im Leben!

Wer mit zweierlei Maß misst, sieht offenbar den Balken im eigenen Auge nicht.

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