Politik und Gesellschaft

Ukraine Teil 3: Die Interessen, die sich aus der Blockade der russischen Gaslieferungen ergeben | Carlo Maria Viganò

Pinterest LinkedIn Tumblr

Teil 3 des offenen Briefes von Erzbischof Carlo Maria Viganò, der versucht, die derzeitige weltpolitische Lage aus seiner Sicht zu erklären. Gleichzeitig möchte er vermitteln, dass es Hoffnung gibt, denn es sei noch nicht zu spät. Zunächst einmal erklärt er, um was es seiner Meinung nach überhaupt geht.

 

Die Interessen, die sich aus der Blockade der russischen Gaslieferungen ergeben

„Wir sollten uns auch fragen, ob hinter der Destabilisierung des empfindlichen Gleichgewichts zwischen der Europäischen Union und Russland nicht auch wirtschaftliche Interessen stehen, die sich aus der Notwendigkeit der EU-Länder ergeben, amerikanisches Flüssiggas (für das wir auch die Regasifizierungsanlagen benötigen, die vielen Nationen vorenthalten werden und für die wir auf jeden Fall viel mehr bezahlen müssen) anstelle von russischem Gas (das ökologischer ist) zu beziehen.“

Carlo Maria Viganò Screenshot YT

Die Entscheidung des italienischen Öl- und Gasunternehmens ENI, die Investitionen in die Blue Stream-Pipeline von Gazprom (von Russland in die Türkei) auszusetzen, bedeutet ebenfalls den Entzug einer zusätzlichen Versorgungsquelle, da sie die Trans-Atlantic Pipeline (von der Türkei nach Italien) speist.

Es klingt daher nicht wie ein Zufall, wenn Zelensky im August 2021 erklärte, er betrachte die Nord Stream 2-Pipeline zwischen Russland und Deutschland als „eine gefährliche Waffe, nicht nur für die Ukraine, sondern für ganz Europa“ (hier): Durch die Umgehung der Ukraine entgehen Kiew etwa eine Milliarde Euro pro Jahr an Einnahmen aus Transitgebühren.

„Wir betrachten dieses Projekt ausschließlich durch das Prisma der Sicherheit und halten es für eine gefährliche geopolitische Waffe des Kremls“, sagte der ukrainische Präsident und stimmte damit der Regierung Biden zu.

Die amerikanische Unterstaatssekretärin Victoria Nuland sagte: „Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird Nord Stream 2 nicht weitergeführt.“

Und so ist es geschehen, nicht ohne schwere wirtschaftliche Schäden für deutsche Investitionen.

Allen Lesern, die es ermöglichen, dass wir weiterhin berichten können, danken wir ganz besonders. Ihre Unterstützung ermöglicht, dass wir weiter für Sie da sein können, mit Nachrichten, die Sie woanders so nicht lesen. Sie helfen uns auch, wenn Sie unsere Beiträge teilen, damit möglichst viele Menschen sie lesen können.