Politik und Gesellschaft

Donald Trump – 2020 heißt sein Wahlspruch: „Keep America Great!“

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Heute Abend hat Donald Trump, der Präsident der Vereinigten Staaten,  etwas getan, was zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört: Er hat ein Bad in der Menge genommen. Wie immer, so sind auch diesmal Tausende gekommen und haben im Hangar des Flughafens auf ihn gewartet. Es war brechend voll. Und wie immer jubelte die Menge. Er war witzig, spritzig, erzählte Lustiges aus seinem Präsidentenleben und über die Interaktion mit der Presse und alle lachten.

Da war zum Beispiel die Geschichte mit dem chinesischen Präsidenten Xi, der auf Lebenszeit das Land regieren darf. “Ach, das könnten wir doch einmal bei uns so einrichten”, habe er scherzhaft gesagt und einige Zeitungsleute hätten das wohl gehört, denn am nächsten Morgen stand etwas über sein “dictatorship”, eine von ihm geplante Alleinherrschaft,  in den Medien. Fake news, meinte er. Und nein, natürlich wolle er das nicht.

Er freue sich auf 2020, denn er würde gerne gegen Oprah gewinnen, die eventuell für die Demokraten antreten wird. Er kenne ihre Schwächen und dieser Wahlkampf würde eine schmerzliche Erfahrung für sie werden.

Und da dies ja ein Wahlkampf für seine Partei ist und er dort den republikanischen Kandidaten Rick Saccone unterstützen möchte, der in das Repräsentantenhaus gewählt werden möchte, kamen nun einige Aufzählungen der Dinge, die die Partei in den 14 Monaten seiner Regentschaft mit ihm an der Spitze erreicht hat.

  • Die größte Steuerreform mit Steuervergünstigungen in der amerikanischen Geschichte
  • 3 Millionen neue Jobs seit dem Wahltag. Niemand hätte gedacht, dass das möglich sei.
  • mehr als 300.000 Jobs seien alleine im letzten Monat neu hinzugegekommen
  • Es gab einen, wenn auch nur leichten, Anstieg der Löhne
  • Afroamerikanische Beschäftigung hat den niedrigsten Stand in der Geschichte erreicht (er ist sehr stolz darauf).
  • Die hispanische Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand in der Geschichte.
  • 155 Millionen Menschen sind nun in Arbeit, und dies ist der höchste Stand in der Geschichte des Landes

Er verglich diese Errungenschaften mit der Obama-Administration, die in ihrem letzten Jahr pro Monat 1000 Arbeitsplätze verloren habe und betonte noch einmal, dass sie, die neue Administration, fast 300.000 Arbeitsplätze geschaffen hätten.

Hier sah man deutlich des Präsidenten Fähigkeit, Menschen bei ihren Emotionen zu packen, denn er selbst ist pure Emotion bei solchen Gelegenheiten. “Stellen Sie sich das mal vor!” Immer wieder kommen solche kleinen Sätze, die die Menschen um ihn herum miteinbeziehen.

Ein wenig schweift es immer  wieder ab, zum Beispiel wenn er erzählt, dass die Presse niemals an seinen Wahlsieg geglaubt habe, da die Frauen ihn nicht wählen würden. Es wären dann immerhin 52% gewesen. Nein, nur 42%, da die farbigen Frauen seine Mitbewerberin bevorzugten. Allerdings wählten ihn die weißen Frauen mehrheitlich. Aber wen kümmern schon Zahlen, außer die Medien, die diesen Lapsus sofort wieder aufgegriffen haben, so unwichtig er auch sein mag.

Die Presse scheint das mit den Frauen geahnt zu haben, denn nach den vor dem Wahlkampf in den Medien stattfindenden Trump-Charakterisierungen, die ständig wiederholt wurden –  Sexist, Rassist, Misogynist und darüber hinaus auch noch islamophob – konnte sich wohl keiner mehr vorstellen, dass auch nur eine einzige Frau ihr Kreuzchen bei Trump machen würde. Und so repetiert er folgenden Dialog:

Presse: „Frauen mögen Sie nicht, Mr. Trump.“
Trump: „Habe ich wirklich diese Art Probleme?“ (lacht)

Und so hätten sie ihm eine harte Nacht vorausgesagt.

Dass Trump den Namen desjenigen, für den er in diesem Wahlkampf angetreten ist, nur ein paar Mal nannte, kreidete ihm die Washington Post dann auch sofort an. Aber letztendlich ist dieser Wahlkampf für die Partei und dient auch ihm selbst, wenn er 2020 wiedergewählt werden möchte. Dann sollte er so viele Repräsentanten und Senatoren wie nur möglich auf seiner Seite haben und die Mehrheit der Stimmen der Wahlmänner bekommen. Er hat also alles richtig gemacht, indem er die bisherigen Ergebnisse seiner Administration mit seiner Partei hervorgehoben hat. Das meiste muss durch den Kongress und den Senat genehmigt werden und dort sitzen die Menschen, die jetzt in verschiedenen amerikanischen Staaten zur Wahl antreten.  Die Wähler selbst können nur durch Taten überzeugt werden.

Trump tritt somit für seine Partei an und weniger für den jeweiligen Kandidaten, bei denen er dann auch höchstens mal sagt, wie großartig die sind. Und so ist es nicht verwunderlich, wenn er hier noch einmal die Menschen, die ihm zuhören, miteinbezieht:

“Die Aufgabe für alle, die heute Abend hier sind, ist es, dafür zu sorgen, dass dieses großartige amerikanische Comeback mit voller Kraft weitergeht. Wir machen Dinge, die erstaunlich sind.”

Der Wahlspruch für 2020 steht übrigens auch schon. Er lautet: “Keep America great!” Denn bis dahin wäre MAGA – Make America Great Again – erfüllt. Die Menge jubelt. Trump hat es wieder einmal geschafft, die Menschen mitzureißen.

In anschließenden Interviews mit Teilnehmern erfuhr man, dass diese die Rede und den Präsidenten als sympathisch, stark, unglaublich präsent und authentisch wahrgenommen haben und es für sie ein Spaß war, ihm zuzuhören. Für mich war es das auch.

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