Politik und Gesellschaft

Trump: Wir haben eine Welt zu führen. Aus G7 sollte G8 werden. Russland muss wieder dabei sein.

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Heute wird der 44. G7-Gipfel in La Malbaie, Quebec, eröffnet werden und er beginnt gleich mit inneren Auseinandersetzungen, denn selten waren sich die sieben verbleibenden Mitgliedsstaaten so uneinig wie heute.

2014 reduzierte sich G8 auf G7, als westliche Nationen Russland beschuldigten, sich in den ukrainischen Konflikt einzumischen und sich weigerten, den Gipfel der Gruppe in Sotschi zu besuchen. Es folgte der Ausschluss Russlands.

Der G7 ist ein Forum der großen Industrienationen  USA, Großbritannien, Japan, Frankreich, Kanada, Italien und Deutschland, die sich jährlich treffen, um internationale Themen zu diskutieren.

Inzwischen gibt es einen Befürworter, der Russland wieder am den Verhandlungstisch sehen möchte, und das ist ausgerechnet sein angeblich größter Feind – oder etwa doch Freund? Nachdem nun fast zwei Jahre versucht wurde, Trump irgendwelche Verbindungen zu Russland nachzusagen und nichts dabei raus kam, tritt der nun offen dafür ein, dass Putin nicht mehr ausgesperrt wird. Kurz vor seiner Abreise nach Quebec, Kanada, erklärte er den Journalisten:

„Früher war es die G8, weil Russland dabei war, jetzt ist Russland nicht dabei. Aber Russland sollte bei diesem Treffen dabei sein. Warum haben wir ein Treffen, während Russland nicht bei dem Treffen ist?“

„Ob es gefällt oder nicht, es ist vielleicht nicht politisch korrekt, aber wir haben eine Welt zu führen. Und es ist die G7, die früher die G8 war, die Russland raus warf. Sie sollten Russland zurückkommen lassen, weil wir Russland am Verhandlungstisch haben sollten.“

Die USA als Teilnehmerstaat haben selbst Probleme mit einigen der Teilnehmer. So soll Frankreichs Präsident Macron geäußert haben,  man würde zukünftig auch auf die USA verzichten können und mit der britischen Premierministerin May gibt es eventuell kein bilaterales Treffen am Rande des Gipfels, weil die “besonderen Beziehungen”, die beide Staaten vor Trump zueinander hatten, offenbar einen Riss bekommen haben.

Italiens neu vereidigter Ministerpräsident Giuseppe Conte unterstützt den erneuten Beitritt Russlands. Auf Twitter konnte man lesen:

„Ich stimme mit US-Präsident Donald Trump überein: Russland sollte wieder in der G8 sein. Es ist im Interesse aller.”

Sahra Wagenknecht von der Linkspartei und Alexander Graf Lambsdorff, FDP, unterstützen ebenfalls Russlands Rückkehr. Graf Lambsdorff.

„Es ist vernünftig, den Dialog mit Russland zu stärken und besser zu organisieren.”

Als oppositionelle Parteien wird ihnen aber leider das nötige Gewicht fehlen und unsere Frau Bundeskanzlerin wird auf dem Gipfel eventuell eine andere Meinung vertreten.

Donald Trump auf dem Weg zum G7 Gipfel Foto: offizielle Seite von Donald J. Trump Facebook
Donald Trump auf dem Weg zum G7 Gipfel Foto: offizielle Seite von Donald J. Trump Facebook

Wenn man sich die Teilnehmerliste anschaut, würde man glatt denken: Wäre nicht schlimm. Putin hat angeblich auch kein großes Interesse an diesem kleinen Kreis, der Staaten, die in der heutigen Zeit immer wichtiger werden, wie China, Indien, Südkorea, außen vor lässt. Er möchte eine größere Gruppe, heißt es, am liebsten eine G20. Das scheint ein vernünftiger Ansatz zu sein. Warum also nicht selbst eine gründen und vor allen Dingen den elitären Europäern mal zeigen, dass sie schon lange nicht mehr die mächtigsten Staaten sind, denn andere haben mächtig aufgeholt.

In deutschen Gazetten kann man inzwischen nachlesen, dass Trumps Zollerhöhungen wohl Hauptthema beim Gipfel sind und er sich hier wohl wie Don Quixote fühlt, der gegen die Windmühlen nichts ausrichten kann. Es wird vermutet, dass er den Gipfel am Samstag vorzeitig verlassen würde.

Warum eigentlich nicht? Dann hätte er noch etwas mehr Zeit, um in Singapur eventuell ein paar Leute zu treffen, die mehr auf seiner Linie liegen. Er kommt bereits 1,5 Tage vor dem Meeting mit Kim Jong-un dort an und es ist zu vermuten, dass solche inoffiziellen Treffen stattfinden werden. Zumindest hoffen wir das, und auch, dass wieder Putin und Xi dabei sein werden und an der Presse vorbei eine Politik vereinbaren, die uns allen zugute kommt.

 

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