Editorial Politik und Gesellschaft

USA: Richter Kavanaughs Sexverhalten soll untersucht und seine Ernennung verschoben werden

Pinterest LinkedIn Tumblr

In den USA steht Brett Kavanaugh als neuer Supreme Court Richter kurz vor seiner Bestätigung. Er hat gerade eine Horror-Befragungswoche hinter sich, in der die Senatoren ihm das Hemd bis auf die Hosen ausgezogen haben. Er scheint die ganz gut überstanden zu haben. Aber jetzt kommt eine, der das nicht reicht – er soll auch noch die Hose runter ziehen. Oder bereits heruntergezogen haben? Wie war das das nochmal, das neueste Ereignis auf dem Spielplan der amerikanischen Laienkomödianten?

Der erste Akt beginnt damit, dass Noch-Senatorin Dianne Feinstein [eine der Kandidatinnen für baldige Anklage, sagt man], einen Brief von einer ehemaligen Schulkameradin von Kavanaugh erhalten habe, in welchem die schildert, wie der damals über sie hergefallen sein soll. Er wollte sie sogar ausziehen! Vor mehr als 35 Jahren, als er 17 war und sie 15. Sagt sie.

Aber hat er es überhaupt getan? Er selbst bestreitet es. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man auch einen eher zurückhaltenden, fast schüchternen Mann und keinen Aggressor. Kavanaugh sieht straight aus, aber nicht wie ein Gewalttäter. Hier haben sie den Falschen erwischt.

Aber „sie“ tun es immer wieder. Es sind ständig die gleichen Themen. Auch Trump sollte über irgendwelche Sex-Geschichten stolpern. Sie mussten lange graben, bis sie jemanden aus 2006 gefunden hatten, die bereit war, ihn zu beschuldigen.

Dann dieses Russen-Pipi-Dossier. Es hat sich als falsch herausgestellt: Nein, Trump erfreute sich nicht an einem „Golden Shower“ in einem russischen Hotel. Seine Security erklärte, sie habe sämtliche Damen abgewiesen. Da hatte niemand Zugang zu seinem Raum.

Selbst die Russen lachten. Inzwischen weiß man, dass es ein Fake-Dossier ist. Fake. Ein Wort, das uns täglich begegnet.

In Zeiten, in denen kein Hahn danach kräht, einmal nachzuschauen, ob davon irgendetwas wahr sein könnte, wo sowohl FBI als auch das Justizministerium den Kopf in den Sand stecken und Politiker aufgrund ihrer Immunität mit Samthandschuhen angefasst werden [alle, außer Trump], sind solche Anschuldigungen gegen Kavanaugh mehr als nur lächerlich zu nennen.

Die Dame, Professor Christine Blasey Ford, wird in den Medien sogar als traumatisiert bezeichnet. Nur ein schlechter Regisseur bringt so etwas fertig.

Man überlege: Während die Bevölkerung selbst bei einer vielleicht nur zufälligen Berührung eines weiblichen Körperteils durch eine männliche Hand inzwischen bereits aufschreit und „sexuelle Belästigung“ ruft, werden die kleinen Kinder schon im Kindergarten über Dinge aufgeklärt, die viele vor wenigen Jahren mit 12 noch nicht wussten. Die Sexualentwicklung wird heute forciert und gleichzeitig regt man sich darüber auf, dass ein Junge anno dazumal – eventuell betrunken, wie „das Opfer“ sagte – versuchte, ihr näher zu kommen?

Sorry, das waren kleine Machos damals, die waren so drauf! Wir haben über sie gelacht! Und Frau Professor, falls es wahr sein sollte, sicherlich auch. Es war eine andere Zeit.

Operation Mockingbird war erfolgreich, die Menschen sind sensibilisiert, zur MeToo-Bewegung fühlen sich auch solche hingezogen, die mal einen freundschaftlichen Klaps auf den Po bekommen haben und überhaupt weiß man heute nicht mehr, was noch erlaubt und was schon verboten ist.

Ich muss sagen: Es waren schöne Zeiten, als man noch natürlich miteinander umgehen konnte. Aber es war nur eine relativ kurze Zeit. Irgendwo zwischen der Dominanz der Männer, die nach den 60er Jahren nach und nach abgebaut wurde, wo solche, eher freundschaftlichen Klapse, noch an der Tagesordnung waren und sich Jahrzehntelang danach auch absolut niemand darüber aufregte, sondern dem mit Humor begegnete und die Damen sich öfter auch mal mit einem Retour-Klaps revanchierten, sowie der heutigen Zeit, wo jede harmlose Berührung, selbst zufällig,  bereits als sexueller Affront gilt. Gleichzeitig bekommen Sexualstraftäter immer geringere Strafen und etliche Kinderehen, sogar von 14jährigen, wurden sowohl bei uns als auch in den USA bereits anerkannt.

Was hier geschieht, ist eindeutig: Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Hier wird gerichtet, wo es nichts zu richten gibt. Das Problem ist ein ganz anderes. Denn wenn Brett Kavanaugh den Eid leistet, dann ist der Supreme Court wieder voll besetzt mit einer republikanischen Mehrheit.

Genau das versucht man zu verhindern, denn die Opposition scheint zu hoffen, mit solchen miesen Spielchen noch einen Wahlsieg zum Midterm erringen zu können und hofft wohl, damit wieder mehr Macht zu generieren und eventuell dann sogar soweit zu sein, dass sie eine Mehrheit für das Impeachment von Trump bekommt.  Das scheint ihre einzige Rettung zu sein, denn spätestens nach diesen Zwischenwahlen sollen wohl dann auch die wichtigeren der 50.000+ versiegelten Anklagen nach und nach zugestellt werden. Wie man hört, gibt es bereits zahlreiche Verhaftungen und auch Verurteilungen.

Kein Freudenfest für viele Politiker, die dabei sein dürften.

***

UPDATE 18.9.18, 4:13

Trump hat die Freigabe der 20 fehlenden FISA-Seiten angeordnet. Die Demokraten wollen ein Deal und dafür den Richter bestätigen. Hier ist Trumps Antwort:

Kavanaugh Bestätigung wenn FISA Seiten nicht veröffentlicht werden
PANIC IN DC
Die Demokraten bieten an, die Anschuldigungen wegen sexueller Gewalt gegen Richter Kavanaugh zurückzuziehen, wenn die Deklassierung der FISA-Seiten zurückgenommen wird.
POTUS: Richter Kavanaugh wird unabhängig davon bestätigt.

UPDATE 19.9.2018, 3:26

Dieses Schreiben könnte den 2. Akt im Drama, der Komödie oder dem Schmierentheater einleiten. Im unten stehenden Schreiben ersucht der Kongress den Senat darum, die Ernennung von Brett Kavanaugh aufzuschieben, denn wenn er damals, mit 17! tatsächlich versucht haben sollte, ein Mädchen dermaßen anzumachen [was er übrigens bestreitet], dann könne er wohl nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden und wäre als Supreme Court Richter völlig ungeeignet. Eine Untersuchung des Falles wäre unumgänglich und müsse schon im Namen aller #MeToo-Mädchen und Frauen eingeleitet werden.

Schreiben an den Kongress Bratt Kavanaugh zu untersuchen
Schreiben an den Kongress Bratt Kavanaugh zu untersuchen

Ganz nebenbei kann man natürlich auch nochmal versuchen, den rechtmäßig gewählten Präsidenten zu stürzen:

Another call für Impeachment Trump Sept 17
Another call für Impeachment Trump Sept 17

Sinngemäß: Der Deep State benutzt die Presse, um Politiker so weit zu bringen, POTUS anzuklagen. Es werden also die Medien als Druckmittel benutzt, um sofortige Amtsenthebungs-Anhörungen zu erzwingen und zwar auf der Basis des „psychischen Zustandes“ des Präsidenten. Denn der sei gerade dabei Staatsgeheimnisse dem Volk mitzuteilen.

Die Panik ist perfekt. Genau so, wie QAnon es versprochen hat. Der dritte Akt wird für Kavanaugh und Trump den Sieg einläuten, denn bisher hat sich jede Aktion der Opposition gegen sie selbst gewendet. Siehe FISA, siehe das Fake Russen-Dossier, wegen dem sie jetzt in der Patsche sitzen. Wie sagt QAnon gelegentlich: They are so stupid!

Quelle 1
Quelle 2
Quelle 3
Quelle 4

Dieser Beitrag dürfte auch interessant sein. Es geht um die Entlarvung des Deep State durch Projekt Veritas.

Demaskierung: Projekt Veritas will dem „Deep State“ Namen und Gesichter geben

 

 

 

Write A Comment