Politik und Gesellschaft

USA: Degradiert und weniger Sold, weil er einen QAnon-Patch an der Uniform trug

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So schnell kann’s gehen: Letzte Woche wurde er noch gefeiert, heute ist er bereits gefeuert. Die Rede ist von Sergeant Matt Patten, der sich erlaubte einen Q-Patch an seine offizielle Uniform zu kleben, auf dem man lesen konnte, dass er vor der Berichterstattung der Medien warnt. “Question The Narrative”, stand da und jeder wusste, wer oder was gemeint war.

Mike Pence, dem er begegnete und den er freundlich anlachte, postete das hübsche Foto auf Twitter und andere verbreiteten es. Hat Pence den roten Aufkleber erkannt oder nicht? War es Zufall oder Absicht, dass er gerade dieses Foto nahm? Jedenfalls hat er es inzwischen entfernt und durch ein anderes ersetzt.

QAnon hatte sich auch dazu geäußert und nicht bemängelt, weil es an einer Uniform war. Ganz im Gegenteil. 

Sergeant Patten mit QAnon Patch
Sergeant Patten mit QAnon Patch

Das alles für einen LARP [Jemand, der andere zum Narren hält]? Es verbreitet sich. Wir [sind] das Volk.

Diese „Ungeheuerlichkeit“ kam dann auch dem Sheriff des berühmt-berüchtigten Broward County/Florida, zu Ohren, das sowieso schon genug Skandale erlebte. Denn immer dann, wenn die Wahlen nicht zu ihrer Zufriedenheit ausfallen, müssen sie Stimmen nachzählen, zuletzt beim Midterm 2018. Es hat auch diesmal nicht geholfen: Die Republikaner waren einfach in der Mehrzahl und die Demokraten haben es wieder nicht geschafft. Wie immer hat die Auszählung auch diesmal wieder etwas länger gedauert. Man kennt das bereits von Broward.

Same procedure as usual.

Vom Sheriff hört man, dass jetzt einer aus dem SWAT-Team einen Q-Batch an der Uniform hängen habe, das stehe nicht im Einklang mit den Kernwerten der Strafverfolgung und des Broward Sheriff’s Office und diskreditiert die Agentur, die Grafschaft und ihn selbst.“ Es gehe nicht an, dass man sich als Staatsdiener offiziell zu einer konspirativen, umstrittenen Gruppe bekenne.

Und so kam es, wie es kommen musste:

„Sergeant Matt Patten, der am Freitag am Fort Lauderdale-Hollywood International Airport bei der Begrüßung von VP Pence fotografiert wurde, wird aus seinem Büro für Heimatschutz sowie dem SWAT-Team der Agentur entfernt und dem Department of Law Enforcement zugewiesen.“

Mit anderen Worten, er wurde degradiert. Der rührige Sheriff hat inzwischen angekündigt, dass er diesen „Fall“ näher untersuchen wird.

Erstaunlich, für wieviel Aufregung so ein kleines Q doch sorgen kann… Eine Degradierung und damit weniger Sold für einen kleinen Aufkleber – das scheint uns doch etwas übertrieben zu sein.

Vielen Dank, Matt Patten, für die Zivilcourage! Wenn mehr Menschen an offiziellen Stellen Farbe bekennen würden, dann gäbe es nicht dieses Bauernopfer, den Präzedenzfall, der wohl abschrecken soll.

So, wie es aussieht, sind die Menschen allerdings nicht mehr aufzuhalten. Weltweit kommt es zu Protesten, denn sie merken allmählich, dass sie zur Einheitsmeinung und einem zivilen Gehorsam erzogen werden sollen, der nicht in unsere Zeit passt. Zudem bleibt dem Durchschnittsbürger immer weniger übrig in der Geldbörse und die Alten, die bereits 40 Jahre und mehr für ihre Rente gearbeitet haben – uns wird erzählt, es sind die Jungen, die es tun – bekommen immer weniger davon ab. Mit einer Auszahlung von 48% liegt Deutschland ganz weit hinten in der Noch-Gemeinschaft der EU.

Wir leben in einer Ära der freien Meinungsäußerung. Das betrifft nicht nur die Medien, sondern jeden einzelnen Menschen. Und so halten wir es gerne mit Voltaire, der gesagt haben soll:

„Ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.“

Würde er heute leben, dann könnte er beweisen, das er es ernst meinte. Dann heute müssen wir dafür kämpfen, dass uns dieses und andere Grundrechte erhalten bleiben.

Quelle 1
Quelle 2