Politik und Gesellschaft

Bezahlt Drogenbaron „El Chapo“ die Mauer zu Mexiko?

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Bei Joaquin „El Chapo“ Guzman flossen die Tränen, als er am Dienstag den Schuldspruch vernahm. Er wurde in allen Anklagepunkten für schuldig befunden. Das Urteil für „El Chapo“, dem Kurzen,  wie er aufgrund seiner geringen Körpergröße heißt, wird erst am 25. Juni gesprochen und es wird eher lang ausfallen. Lebenslang.

Am Abend des 19. Januar 2017, einen Tag vor der Amtseinführung von Donald Trump, wurde der mexikanische Drogenbaron und Boss des Sinaloa-Kartells,  Joaquin „El Chapo“ Guzman, an die USA ausgeliefert.

US authorities escort Joaquin "El Chapo" Guzman on Thursday at a Long Island, New York, airport.19.1.2017 – El Chapo betritt amerikanischen Boden und wird verhaftet

Das mexikanische Außenministerium hat damals erklärt, dass es die Zusicherung erhalten hat, dass Guzman im Falle einer Verurteilung nicht die Todesstrafe erhalten würde, denn Mexiko lehnt Todesurteile ab.

Das war der Deal.

Guzman war der Boss eines mexikanischen Drogenkartells, das  tonnenweise Drogen in die USA schmuggelte.

Der Handel mit Heroin, Marihuana, Kokain und Methamphetamin in die Vereinigten Staaten von Mexiko aus ist eine jährliche Industrie von 19 bis 20 Milliarden Dollar, so ein Bericht des Ministeriums für Heimatschutz.

Das Sinaloa-Kartell hat dank der ausgeklügelten Geschäftsstrategien von Guzman und der Kontrolle der Handelsrouten durch Sinaloa traditionell einen dominanten Marktanteil.

Die Verurteilung von Guzman wird den Drogenhandel nicht stoppen.

Wenn das Kartell zerschlagen ist, dann werden sich kleinere Drogenbosse erheben und neue Kartelle aufbauen. Am Ende einer kriminellen Karriere wartet oft das Gefängnis, sodass das Verbrechen weiterhin im Verborgenen blüht, aber manchmal wird sogar der Drogenboss erwischt.

So war Guzman bereits mehr als einmal im Gefängnis, ist aber immer wieder ausgebrochen.

Famous US extradition cases2001 entkam er aus einem Gefängnis in Jalisco in einem
Wäschewagen. Nachdem er im Februar 2014 festgenommen wurde, entkam er im Juli 2015 aus dem Altiplano-Gefängnis durch eine Öffnung im Duschbereich des Zellenblocks, die zu einem kilometerlangen Tunnel führte, in dem ein Motorrad auf Schienen auf ihn wartete.

Der „Drogenbaron“ hat nicht nur Drogen geschmuggelt. Man wirft ihm unter anderem auch Vergewaltigung, Menschenhandel, Mord, Vergewaltigung, Bestechung und Geldwäsche vor. So soll er junge Mädchen, 13jährige, betäubt und danach vergewaltigt haben und dies als den Kick bezeichnen, den er immer wieder mal benötigt.

Einer von vielen Tunnels

„El Chapo“ ist dafür bekannt, dass er komplizierte Tunnelsysteme einsetzt, um die riesigen Mengen an Drogen zu transportieren, die das Sinaloa-Kartell so mächtig machten. Die werden weiterhin genutzt, so lange sie unentdeckt bleiben. Es sollen sehr viele sein.

Ein US-Zoll- und Grenzschutzbericht, der Beschlagnahmedaten entlang der Grenze zwischen 2009 und 2010 analysierte, ergab, dass „die Entfernung von Schlüsselpersonen, wie Kartellbosse, keine erkennbaren Auswirkungen auf die Drogenströme“ in die Vereinigten Staaten hat.

Guzman scheint sich dessen bewusst zu sein, dass der Drogenhandel nicht enden wird, wenn er weg ist.

„An dem Tag, an dem ich nicht existiere, wird es in keiner Weise abnehmen.“

Das Geld dieser Drogenbarone wird von den Amerikanern konfisziert. Bei „El Chapo“ sollen es 14 Milliarden sein.

Bereits im April 2017 hatte der texanische Senator Ted Cruz einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, nachdem die kriminell erworbenen Vermögenswerte der mexikanischen Kartellmitglieder und Drogenhändler „die Kosten der Mauer ausgleichen und bedeutende Fortschritte bei der Erreichung der erklärten Grenzsicherheitsziele von Präsident Trump machen können“.

„Mit vierzehn Milliarden Dollar kann man eine lange Mauer bauen, die die Amerikaner sicher hält und den illegalen Fluss von Drogen, Waffen und Einzelpersonen über unsere Südgrenze behindert.“

Gestern forderte der US-Senator Ted Cruz (R-Texas) seine Senatskollegen auf, seinen EL CHAPO-Act [Ensuring Lawful Collection of Hidden Assets to Provide Order] zu verabschieden, um die Finanzierung des Baus der Mauer zu sichern, nachdem der Mexikaner in allen 10 bundesstaatlichen Strafverfahren gegen ihn verurteilt wurde.

„Die US-Regierung strebt derzeit die strafrechtliche Verwirkung von mehr als 14 Milliarden Dollar an Drogenerlösen und illegalen Gewinnen von El Chapo an, dem ehemaligen Führer des Sinaloa-Drogenkartells, der kürzlich in die USA ausgeliefert wurde, um sich der strafrechtlichen Verfolgung zahlreicher angeblicher Drogendelikte zu stellen, einschließlich der Verschwörung zu Mord und Geldwäsche.“

Somit würde Mexiko die Mauer sogar bar zahlen.

Jedoch wird  Mauer zu Mexiko wird Kriminalität nicht verhindern, sie wird sich lediglich verlagern. Zudem gibt es immer noch viele unerkannte Tunnel, die in die USA führen. Sie sind oft kilometerlang und niemand weiß wirklich, wohin sie führen. Es kann der Keller eines Hauses sein, also völlig unauffällig und nahezu unauffindbar.

Mit korrupten Regierungen, kann man kein Land aufbauen. Nur eine bessere Infrastruktur könne dem illegalen, kriminellen Handeln entgegenwirken, heißt es von Gegnern des Mauerbaus.

Wer hat nun recht? Könnte es vielleicht beides sein? Denn es sind nicht nur Mexikaner, sondern Menschen aus armen Ländern aus Mittel- und Südamerika, die über Mexiko in die USA wollen.

Kurz danach erklärt Donald Trump, dass er das das Geld für die Mauer hat. Allerdings von anderen Quellen als dem Kongress. Und nun wundern sich viele, woher das so plötzlich kommt.

Mir wurde gerade vom hart arbeitenden Senator Richard Shelby das Konzept und die Parameter des Border Security Deal vorgestellt. Ungefähr 23 Milliarden Dollar der Kosten kommen aus anderen Quellen als dem Kongress. Unabhängig vom Mauergeld wird es gebaut, während wir sprechen!

Präsident Donald Trump: „Ich habe das Geld für die Mauer!“

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