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Saudi Arabien – Urlaub im Gefängnis dank Scharia

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In manche Länder kann man nicht reisen, ohne vorher deren Gesetzbücher gelesen zu haben. Das sollten Touristen wissen, die unbedingt einmal in Saudi Arabien Urlaub machen wollen, so wie eine schwedische Zahnärztin, und sich peinlichst genau daran halten, sonst ergeht es ihnen am Ende wie ihr. Denn dort gilt das religiöse Recht der Scharia.

Die Touristin war unterwegs zu Freunden, um zusammen mit ihrer vierjährigen Tochter dort ein paar Tage von ihrem Job zu entspannen.

Auf dem Flug wurde ihr, zusammen mit dem Essen, ein Glas Wein serviert, den sie auch trank.

Nach der Landung fing das Drama damit an, dass die Frau, die mit ihrem britischen Partner in Großbritannien, lebt, mit einem Beamten der  Einwanderungsbehörde aneinander geriet. Der meinte, ihr Visum sei abgelaufen, während sie darauf bestand, dass es noch gültig sei. Man wollte sie nicht einreisen lassen, sondern sie sollte sofort mit dem nächsten Flugzeug wieder zurück fliegen. Als der Disput immer heftiger wurde, nahm sie ihre Kamera und filmte die Auseinandersetzung.

Ein großer Fehler.

Denn das gefiel dem Beamten nicht und nun wechselte er die Taktik und frug, ob sie auf dem Flug nach Dubai Alkohol getrunken habe. Sie hat das zugegeben, er wurde ihr ja serviert. Was also war falsch daran?

Offenbar alles.

Denn, nachdem der Beamte ihr erklärte hatte, dass das Trinken von Alkohol in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Straftat ist, sei sie plötzlich von einem Dutzend schwer bewaffneter Polizisten umgeben gewesen, zumal auch das Filmen nicht erlaubt war. Es wurde ihr Blut abgenommen und der Wert war 0,04 Promille. Also gar nichts. Das bekommt man schon durchs Obst essen.

Sie wurde verhaftet und zusammen mit ihrer Tochter drei Tage in einem stinkigen, heißen Flughafengefängnis festgehalten. Ihr Pass wurde ihr abgenommen und sie wartet nun auf ihre Gerichtsverhandlung. Das könne ein Jahr dauern, habe man ihr gesagt.

In der Zwischenzeit darf sie nicht ausreisen, aber bei Freunden wohnen. Ihre Tochter durfte mit dem Vater wieder zurück nach England. Der war inzwischen selbst nach Dubai gereist war, um wenigstens das Kind nach Hause zu bringen.

„Bis jetzt hat diese Situation mich ca. £30,000 für Gerichtskosten, sonstige Ausgaben und entgangene Arbeit gekostet. Meine Praxis ist geschlossen. All unsere Ersparnisse sind weg.“

Wie das alles ausgeht, steht noch in den Sternen.

Auch bleibt die Frage offen, warum ausgerechnet eine Fluggesellschaft aus Arabien auf ihrem Flug Alkohol serviert. Denn wie man sieht,  fallen auch Touristen unter das allgemeine Alkoholverbot dieses Landes.

Wäre es nicht sinnvoller, man würde die verklagen, die andere offenbar zu “kriminellen Handlungen” anstiften?

Donald Trumps erster Staatsbesuch im Mai 2017 galt Saudi Arabien. Er wurde dort mit allen Ehren empfangen und bekam den gleichen Orden umgehängt, wie damals Obama. Er ist nicht nur kein Anhänger, sondern ein Gegner der Scharia. Zu ca. 50 Führern muslimischer Länder sprach er darüber, dass sie ihm helfen sollten, den Terror einzudämmen.

Aber das reicht nicht. Frauen gelten dort noch immer nichts und werden schlimmstenfalls gesteinigt, wenn sie vergewaltigt werden und eigentlich das Opfer sind. Sie können dem nur entgehen, wenn drei oder vier Männer bezeugen können, dass es nicht ihre Schuld war. Wer kann das schon? Haben die alle dabei zugeschaut und nicht geholfen?

In der christlichen Religion legt man „Schuld“ anders aus: Hier straft Gott persönlich und wirft den Sünder in die „Hölle“. Da werden Familien geächtet, die ein behindertes Kind haben, denn das sei Gottes Strafe. Das ist nicht, was Jesus je gelehrt hat.

Es wird Zeit für eine Religion des Herzens, bei der die Knechtschaft von Jahrtausenden abgestreift wird, um in den eigenen Tempel einzutreten, dort die eigene Wahrheit zu finden und nach ihr zu handeln. Frei von Vorschriften und sinnlosen Ritualen. Studieren muss man das nicht, wir brauchen keine Kleriker. Denn dieses Wissen tragen wir alle in uns.

Quelle

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