Politik und Gesellschaft

„Die Ära der westlichen Vorherrschaft geht zu Ende“

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Dieser Satz stammt aus einer Rede von Tony Blair bei der Ditchley Annual Lecture, vom 16. Juli 2022, soweit es seine Einschätzung zur „westlichen Vorherrschaft“ betrifft. Dies ist ein Exzerpt. Die komplette übersetzte Rede, sowie das Video dazu, finden Sie im Anhang.

 

Audio

 

Diese übersetzte Rede spiegelt die Meinung des oben genannten Redners wieder und nicht die der Redaktion. Ergänzungen, die wir für notwendig halten, sind grau unterlegt.

Blairs Einschätzung zu dem, was er die westliche Vorherrschaft nennt, ist nicht sehr positiv. Während – unter der Regie der Vereinigten Staaten – der Westen sich sammelte, um einheitlich den „Great Reset“ zu verkünden, die neue Weltordnung, bei der alles besser werden soll als je zuvor, ist der ehemalige Premierminister von Großbritannien eher pessimistisch gestimmt.

Die Welt würde stattdessen bipolar [Aufteilung in westliche und östliche Hemisphäre], möglicherweise sogar multipolar [mehr als zwei Staaten mit ähnlichen Machtpotenzialen] werden. Damit wäre also der Wunsch nach einer unipolaren Welt  [bei der ein Land alle anderen dominiert] zu Grabe getragen.

Es gibt derzeit viele Menschen, die einem unipolaren Regiment die Souveränität der einzelnen Staaten vorziehen. Wie man am Zusammenschluss der westlichen Staaten, die nur etwa ein Fünftel der Erdbevölkerung ausmachen, sieht, würde in diesem Fall eine Minderheit die Mehrheit der Menschen dominieren.

Blair sieht die USA als militärische Supermacht und als Anführer einer solchen utopischen Welt:

„Auch wenn wir von Amerika angeführt werden, müssen wir alle unseren Teil dazu beitragen.“

Beim Abzug aus Afghanistan haben die Amerikaner – laut Trump – 85 Milliarden Dollar teures militärisches Equipment zurückgelassen. Flugzeuge, Helikopter, Nachtsichtgeräte und militärische Entwicklungen, von denen Trump als ehemaliger Oberbefehlshaber des amerikanischen Militärs sagte, dass sie einmalig wären und niemand sonst bis jetzt Derartiges besäße, sollen von den Taliban inzwischen an interessierte Länder weiterverkauft worden sein (Liste des Inventars). Intern gilt die amerikanische Armee als stark geschwächt.

Die Zerstörung der Georgia Guidestones, wo offenbar die Regeln der gewünschten „neuen Welt“ eingraviert waren, könnte das äußere Zeichen dafür sein, dass Blair mit seiner Einschätzung tatsächlich recht hat und diese globale Vereinheitlichung mit der Installation einer Weltregierung nicht mehr stattfindet.

Der symbolische Abriss der alten Agenda hat mit der Zerstörung der Georgia Guidestones begonnen

Es war ein gewaltsamer aber gleichsam auch symbolischer Akt, bei dem die Ersteller des Monuments sich entschlossen, das Projekt nach einem Anschlag komplett abzureißen, da es instabil geworden ist.

UPDATE: Die „Guidestones“ sind gefallen!

Blair konstatiert: „Die Ära der westlichen Vorherrschaft geht zu Ende.“

Er vermutet:

„Die größte geopolitische Veränderung in diesem Jahrhundert wird von China ausgehen, nicht von Russland. Wir nähern uns dem Ende der westlichen politischen und wirtschaftlichen Dominanz. Die Welt wird mindestens bipolar und möglicherweise multipolar sein.“

„Heute benötigt die westliche Demokratie ein neues Projekt. Etwas, das Orientierung gibt, Hoffnung weckt und glaubwürdig erklärt, wie sich die Welt verändert und wie wir darin erfolgreich sein können.“

Aber wenn man nach dem übergreifenden Projekt für eine moderne Innenpolitik suchen würde, dann wäre das seiner Meinung nach „das Verstehen der technologischen Revolution, die Nutzung ihrer enormen Chancen und die Abmilderung ihrer unzweifelhaften Risiken“.

„Die westliche Politik ist in Aufruhr – parteiischer, hässlicher, unproduktiver und angeheizt durch die sozialen Medien.“

„In der Außenpolitik sollte die Ukraine ein Dreh- und Angelpunkt sein, um unser Sendungsbewusstsein wiederzubeleben. Nicht nur wegen Russland, sondern auch wegen der Bedeutung für China.“

Blair zeigt sich schockiert über den russischen „Einmarsch in die Ukraine“, bei dem eine, seiner Meinung nach, „friedliche, demokratische, europäische Nation einem brutalen und ungerechtfertigten Angriff ausgesetzt wurde, mit dem ausdrücklichen Ziel, ihre Freiheit, ihren eigenen Weg zu wählen zu unterdrücken“

An dieser Stelle kommt ein kleiner Clip, einer von vielen, die existieren, in dem die Menschen aus dem Donbass selbst berichten, was sie von diesem „Einfall der Russen“ halten. Er sollte der Information halber nicht fehlen, da ja beide Seiten zu Wort kommen sollten.

Und dieser Link führt zu einem Clip aus dem Jahr 2014, wo die ARD öffentlich Putin zustimmt, als er darüber spricht, dass Neonazis, Nationalisten und Antisemiten in der Ukraine ihm am meisten Sorgen bereiten würden.

Blair sieht in der Ukraine vor allen Dingen einen demokratischen Staat, der ungerechtfertigter Weise überfallen wird. Er nannte es sogar Terrorismus. Blair:

„Die Bedeutung der Ukraine ist, dass sie Klarheit schafft. Aufgrund der Handlungen Putins können wir uns nicht darauf verlassen, dass sich die chinesische Führung so verhält, wie wir es für vernünftig halten würden.“

Wahrscheinlich mit Blick auf die zahlreichen Kriege der Amerikaner bemerkte er diesbezüglich entschuldigend, wobei er gleichzeitig Russland kritisiert, denn:

„Gelegentlich bekämpfen sich weit entfernte Nationen an weit entfernten Orten. Aber dies ist ein ständiges Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Die Nation mit der größten Landmasse der Welt. Dessen Staatsoberhaupt sich mit den anderen Staatsoberhäuptern der wichtigsten Länder ungefähr auf gleicher Augenhöhe mischt.“

Blair meinte, vor sechs Monaten wäre die Vorstellung, dass Putin in die baltischen Staaten, Schweden oder Finnland einmarschieren könnte, noch als Fantasie abgetan worden. Jetzt würden die Führer dieser Länder wissen, dass es einen guten Grund gäbe, der NATO beizutreten.

„China wird nicht allein sein. Es wird Verbündete haben. Russland jetzt sicher. Möglicherweise auch den Iran. Aber auf der ganzen Welt wird es die Nationen zu sich heranziehen, wie uns die Spaltung der G20 in der Ukraine lehren sollte. Manchmal aufgrund von Interessen. Manchmal aus Abneigung gegen den Westen. Manchmal, weil die Staats- und Regierungschefs die Neigung zu diesem undemokratischen Modell teilen.“

Tatsächlich bekommen die BRICS-Staaten (Brasilien-Russland-Indien-China-Südafrika) inzwischen Aufnahmeanträge, zum Beispiel von der Türkei und dem Iran. Putin hier mit den Präsidenten Raisi und Erdogan.

Blair:

“Die transatlantische Partnerschaft zwischen Europa und Amerika ist der Dreh- und Angelpunkt. Aber sie braucht Inhalt und Nachdruck. Mit unseren wichtigsten Verbündeten unter den Industrienationen wie Japan, Kanada und Australien und den Entwicklungsländern, insbesondere im Nahen und Fernen Osten, müssen wir unsere Ziele vereinbaren. Und an ihnen festhalten.“

“Die USA werden die Führung übernehmen, müssen aber ihre Verbündeten in die Formulierung und Umsetzung ihrer Politik einbeziehen.“

Blair warnt vor einer Konfrontation mit China, denn eine Konfrontation mit den Chinesen würde den Westen noch mehr schädigen als der Russland-Ukraine-Konflikt.

„Wir sollten die Verteidigungsausgaben erhöhen und die militärische Überlegenheit aufrechterhalten. Die USA haben immer noch das mit Abstand größte und bestausgerüstete Militär der Welt. Aber sie und wir sollten so überlegen sein, dass wir für alle Eventualitäten und Konfliktarten und in allen Bereichen gewappnet sind. Die Amerikaner holen bei den Hyperschallraketen schnell auf, aber die Tatsache, dass sie das müssen, sollte uns eine Lehre sein.“

Covid-19 habe zu enormen Fortschritten in der medizinischen Wissenschaft geführt. In Kürze würde die „One Shot“-Kampagne gestartet, um sicherzustellen, dass die neue Generation von Impfstoffen und Injektionsmitteln gegen Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose, Denguefieber und sogar HIV/AIDS den Entwicklungsländern und anderen Ländern zur Verfügung gestellt wird.“

Er behauptet, dass dadurch Millionen von Leben gerettet werden könnten und der Westen hier die Führung übernehmen sollte. Blair, zum Schluss:

„Die Verrücktheit in unserer eigenen Politik muss aufhören. Wir können uns den Luxus nicht leisten, der Fantasie nachzugeben. Wir müssen Vernunft und Strategie wieder in den Sattel bringen. Und das müssen wir dringend tun.“

Diesem letzten Absatz stimmen wir zu 100 Prozent zu. Und vor allen Dingen sollte die Politik anfangen, auf die Bedürfnisse, Wünsche und auch Vorschläge des Souveräns einzugehen.

Zur Erinnerung: Unter einem Souverän (von mittellateinisch superanus ‚darüber befindlich‘, ‚überlegen‘) versteht man den Inhaber der Staatsgewalt. In Demokratien hat regelmäßig das Staatsvolk diese verfassungsrechtliche und völkerrechtliche Funktion.

Vollständige Übersetzung: Die Rede von Tony Blair
Englisches Original: hier

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