Politik und Gesellschaft

Wahl 2020 – War Bernie Sanders nur der „Platzhalter“ für Joe Biden?

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Bereits 2016 war Bernie Sanders einer der Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei, obwohl er eigentlich parteilos ist.

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Aber er war nicht einfach nur einer von vielen Kandidaten, sondern er war derjenige, der ganz vorne, in der ersten Reihe mitspielte. Er hielt Platz 1 in den Umfragen. Er war beliebt, überzeugend und authentisch. Und er war der größte Konkurrent, nicht nur für die republikanischen Kandidaten, zu denen auch Donald Trump gehörte, sondern auch für seine demokratischen Mitstreiter.

Man sah ihn bereits auf dem Siegestreppchen – aber plötzlich war er weg.

Auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Karriere überließ er seiner damaligen Konkurrentin, Hillary Clinton, nicht nur das Feld, sondern auch seine potenziellen Wähler.

Ob Sanders bereits davor Millionär war oder erst später, das wissen wir nicht, aber auch heute liest man wieder das gleiche wie damals: Geld sei Bernie nicht so ganz egal, wie er immer behauptet.

Seine jungen potenziellen Wähler fängt er mit Speck, bevor die Falle zuschnappt.

Freie Krankenversicherung und freie Schulen und Universitäten – wer will das nicht und nimmt dafür auch gerne immens hohe Steuern in Kauf, die er ebenfalls verspricht? Denn irgendjemand muss es ja bezahlen. Offiziell ist es der Staat, inoffiziell ist es die arbeitende Bevölkerung, die dafür geschröpft wird. Anders geht es nicht.

Die jungen Leute, die selbst nichts haben, freut es dann auch, wenn Bernie, der zwar Millionär aber kein Milliardär ist, ebenfalls verspricht, dass er die Milliardäre abschaffen wird. Er wird sie so lange zur Kasse bitten, bis nichts mehr von ihrem Vermögen übrig ist.

Und wer bekommt das alles dann? Natürlich der Staat! So funktioniert das in dem von Sanders mit viel Enthusiasmus propagierten Sozialismus offenbar: Der Staat bekommt alles. Dem Staat gehört alles.

Nun haben wir 2020 und ein ähnliches Bild.

Ähnlich nur, denn Sanders, der wieder mal auf dem ersten Platz landete, hat ihn gegen Joe Biden im März des Jahres verloren, als der überraschend South Carolina gewann, ein Land mit einer proportional hohen schwarzen Bevölkerung.

Einer Bevölkerung, die glaubt, dass die Demokraten sie aus der Sklaverei der Südstaaten befreite. Aber die waren das nicht: Die Republikaner haben das getan. Kein einziger Demokrat soll dafür gestimmt haben, den damaligen Sklaven die Menschenrechte zu gewähren. Keiner. Man kann es noch nachlesen in alten Geschichtsbüchern.

89 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe soll 2016 für Clinton gestimmt haben. Aber es gibt inzwischen Aufklärer in ihren eigenen Reihen. Etliche von ihnen halten Vorträge, wie Candace Owens. Kanye West holte fast 10 Prozent der ehemaligen Clinton-Wähler auf Trumps Seite und es gibt weitere prominente, aufgeklärte und überaus rege Afro-Amerikaner, die für Trumps Verbleib im Weißen Haus kämpfen.

Die Demokraten verlieren ihre Stammwähler und auch die „walk-away“-Bewegung ist noch sehr aktiv.

Interessanterweise verlor Sanders danach immer mehr Stimmen und Biden, der kaum mehr als den dritten Platz (nach Elizabeth Warren, die auch freiwillig ausschied) halten konnte, war auf einmal die Nummer Eins und die Medien schwenkten um auf seine Seite, nachdem sie ihn vorher gelegentlich ausgelacht hatten. Denn man fand, dass er verwirrt war, nicht wusste, wo er sich befand, merkwürdige Dinge sagte oder auch seine potenziellen Wähler aggressiv beschimpfte, wenn sie ihm Fragen stellten, die er nicht mochte. Manchmal stoppte er auch mitten im Satz und wusste nicht mehr weiter.

Das alles ist nun vergessen. Biden ist der Kandidat, der gegen Trump antreten wird.

Es war der Kampf der „alten Männer“ – beide Ende 70 – einer gegen den anderen und wieder einmal gewann derjenige mit mehr Macht und Einfluss.

Es heißt, die Demokraten lachen über Bidens Aussetzer. Klar, es kann ihnen egal sein, denn wenn sie das Oval Office mit einem ihrer Kandidaten besetzen, dann haben sie gewonnen. Auch mit Biden.

Denn sollte der eines Tages tatsächlich einmal nicht mehr als „fit genug fürs Amt“ diagnostiziert werden, dann gibt es noch den Vizepräsidenten, der übernehmen könnte. Und sollte auch der oder die wegfallen, dann gäbe es immer noch die Sprecherin des Hauses, Nancy Pelosi, ebenfalls betagt und fast 80, die als dritte Frau in der Hierarchie nun Präsidentin werden könnte.

Interessante Frage: Könnte Obama noch Vizepräsident werden und über diese Position wieder an die Macht kommen?

Ist das der Plan? Wir werden bald hören, wen Biden als seinen „running mate“ nominiert. Angeblich soll es eine Frau werden. Da hätten wir dann am ehesten noch Frau Clinton oder Michelle Obama.

In den Umfragen werden wir wahrscheinlich lesen, dass Biden weit vor Trump liegt. So war es auch bei Clinton. Zu fast 100 Prozent war man sich sicher, dass sie gewinnen würde, denn angeblich gaben das die Umfragen her.

Stattdessen kam es zu einem Erdrutschsieg für Trump. Er bekam 304 der Wahlmänner-Stimmen des Electoral College, Clinton nur 227.

Bernie Sanders guckt wieder einmal in die Röhre.

Bernie, wie er liebevoll genannt wird, ist von seiner Agenda überzeugt, das bringt er rüber, das macht ihn authentisch. Aber die vielen Milliardäre, die er angreift, mögen sein Konzept nicht, so viel steht fest. Er darf nicht Präsident werden, denn auf seine Art ist er mindestens genauso gefährlich wie Trump, der ihnen wenigstens ihre Milliarden lässt. Allerdings möchte er die Preise herunterschrauben und eventuell auch neue Technologien einsetzen, die dem Energiemarkt den Hahn zudrehen könnten.

Trump deutet auf Wahlveranstaltungen immer wieder etwas an, was in diese Richtung gehen könnte. Auch der Pharma-Markt dürfte unter ihm nicht glücklich sein, denn er moniert bereits, dass Medikamente in den USA um ein Vielfaches teurer seien als anderswo.

Allein Joe Biden, der Vize unter Obama, hat gezeigt, dass er ganz auf ihrer Linie ist.

Er ist quasi unverwundbar. Vom Ukraine-Skandal hört man nichts mehr, in den nicht nur sein Sohn, Hunter, verwickelt ist, sondern auch er, weil er hier öffentlich zugab, eine Milliarde Dollar zurückgehalten zu haben, wenn sie nicht bis zu seiner baldigen Abreise den Staatsanwalt feuern würden, der gerade gegen die Firma ermittelt, in der sein Sohn im Vorstand sitzt. Der Mann wurde am selben Tag noch gefeuert. Kein quid pro quo befanden die Demokraten.

Nicht der Biden, den brauchen sie noch. Für was auch immer.

Bernie Sanders Abschieds-Ansprache. 
Bernie Sanders ausgestiegen.

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