Politik und Gesellschaft

USA – Barr und Sessions überschütten Rod Rosenstein bei seiner feierlichen Abschieds-Zeremonie mit Laudationes

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Rod Rosenstein wurde heute mit allen Ehren verabschiedet. Es sei ganz und gar nicht normal, dass ein stellvertretender Justizminister eine solche feierliche Zeremonie bekäme, hörte man einen der Redner sagen.

Die Laudationes nahmen kein Ende. Es sprachen Kollegen aus dem Justizministerium in den höchsten Tönen von ihm. Wenn das alles wahr ist, dann wäre Rod Rosenstein ein Vorzeigechef, Vorzeigekollege und Vorzeigevater und -ehemann.

Es wurde der scharfe Verstand des Juristen gelobt, sein Urteilsvermögen, sein Witz, sein Fleiß und seine Stamina, mit der er sogar noch schwer krank vor Gericht erschien.

Sessions bei Rosensteins Verabschiedung
Sessions bei Rosensteins Verabschiedung

Nachdem einige Kollegen aus den Abteilungen des Justizministeriums gesprochen haben, war der mit weniger Ehren verabschiedete ehemalige Justizminister Jeff Sessions einer der ersten, der sich sichtlich freute, dass Rosenstein mit ihm einst im Team war. Nachdem er selbst sich bezüglich Russland für befangen erklärt hatte, habe Rod Rosenstein für einige Dinge die Position des Justizministers innegehabt, nämlich zum Beispiel die Supervision über den Sonderermittler, den er dann auch selbst einstellen durfte. Rosenstein und Mueller kannten sich schon lange, daran wurde gleich noch einmal erinnert.

Barr und Rosenstein bei dessen Verabschiedung
Barr und Rosenstein bei dessen Verabschiedung

William Barr, der Nachfolger Sessions, scheute keine Nähe. Die beiden kannten sich bereits seit fast 30 Jahren und das ist auch ungefähr die Zeit, die Rosenstein für den amerikanischen Staat in den verschiedensten Positionen gearbeitet hat. Aber beim Staat arbeitet man nicht, man dient.

Am Ende wurde ein Film gezeigt, in dem man frühere Arbeitgeber sah, die sich allesamt, wie konnte es anders sein bei einer Laudatio-Veranstaltung, lobend bereits über den noch jungen Rod Rosenstein ausließen. Seine Intelligenz sei bestechend, hörte man immer wieder, sein Urteilsvermögen einmalig. Sein Humor einzigartig.

Dass die Familie Rosenstein intakt ist, bewiesen seine beide Töchter, die ebenfalls ihren Vater in den höchsten Tönen lobten.

Rosenstein selbst durfte sich am Ende bedanken und bekam eine zu einem Dreieck gefaltete amerikanische Flagge als Abschiedsgeschenk überreicht. Die wehte einmal über dem Justizministerium. So ist das Tradition.

Rod Rosenstein bekommt die Flagge zum Abschied
Rod Rosenstein bekommt die Flagge zum Abschied

Er freute sich sichtlich, war immer wieder ehrlich ergriffen von den vielen netten Worten und es schien ihm insgesamt gut zu gehen.

Diese ganze Veranstaltung steht allerdings sehr im Widerspruch zu allem, was man die letzten Monate von und über Rod Rosenstein hörte.

Spätestens, seitdem im September 2018 durch einen Artikel in der New York Times bekannt geworden war, dass Rosenstein vorgehabt haben soll, den Präsidenten über den 25. Verfassungszusatz absetzen zu lassen, schwebte über seinem Haupt das Damoklesschwert, frühzeitig entlassen zu werden. Er war nicht mehr erwünscht.

Die Geschichte kann man hier nachlesen:

QAnon und USA: Rod Rosensteins Stuhl kippt, aber noch ist er nicht gefallen. Wann denn nun?

Rosenstein wurde 2017 mit 96 zu 4 Stimmen als Minister bestätigt.

Das bedeutet, dass er damals auch die Stimmen der Demokraten bekam. Alle anderen Kandidaten wurden nur sehr knapp gewählt. So war es nicht verwunderlich, dass die Demokraten Trump damit drohten, dass er eine „rote Linie“ überschreiten würde, wenn er Rosenstein feuern würde. Er war ihr Mann.

Rosenstein selbst glaubte nach dieser Veröffentlichung, er müsse seine sieben Sachen packen, denn Trump wollte nicht mit ihm reden. Die Lage war sehr angespannt.

Am 7. November reichte Jeff Session – mit ziemlicher Sicherheit gezwungenermaßen – seinen Rücktritt ein und als William Barr als Nachfolger feststand, erklärte Rosenstein im Januar 2019, dass er seinen Platz räumen würde, sobald der neue Justizminister das Amt übernommen habe.

Seit dem 14. Februar ist William Barr Justizminister.

Aber Rosenstein blieb noch eine Weile, denn der neue Justizminister hatte ihn darum gebeten. Er wollte mit ihm zusammen den finalen Bericht von Sonderermittler Mueller absegnen und das haben beide dann auch getan. Das gemeinsame Ergebnis war, dass die Vorwürfe zur Kollusion mit Russland und die angebliche Justizbehinderung vom Tisch waren. Denn Mueller fand nichts dergleichen.

Hier gibt es mehr zum Thema:

QAnon nach dem Mueller Report: Nichts kann das aufhalten, was jetzt folgen wird.

Zum 11. Mai, hatte Rosenstein seinen Rücktritt eingereicht. Am 9. Mai wurde durch den Senat bereits der Nachfolger bestimmt: Jeffrey Rosen. Rosen und Barr haben früher für die gleiche Anwaltskanzlei gearbeitet, im Gegensatz zu Barr hat Rosen bisher keinerlei Erfahrungen im Justizministerium sammeln können.

In Anbetracht der Tatsache, dass Rod Rosenstein tief in FISA steckt, denn er ist einer der Unterzeichner, scheint eine solche Abschiedszeremonie geradezu absurd und man könnte denken, dass in diesem Ministerium hervorragende Schauspieler arbeiten, denn es sah alles so echt und locker aus.

FISA – eine never ending Story – hier nachzulesen:

Q Drop: „Die volle Veröffentlichung von FISA bringt das Haus zum Einsturz“

Oder könnte es vielleicht sein, dass man in diesen hohen Ebenen einfach nur aufpassen muss, dass man nicht erwischt wird? Denn Fehler lassen sich nicht vermeiden und manchmal kennt man sie schon vorher und macht sie trotzdem. Oder, anders ausgedrückt: Hat man Verständnis füreinander und schützt sich gegenseitig?

Im März 2019 stellte QAnon einige Fragen zu Rosenstein:

3177 QAnon Rosenstein bleibt für den Schein

3177 QAnon Rosenstein bleibt für den Schein

Warum hat POTUS [RR] nicht gefeuert, als er das mit dem Verdrahten gehört hat?
Warum haben WHITAKER/BARR [RR] bis zum Ende behalten?
Wer hat den gestern von BARR vorgelegten MUELLER-Endbericht unterschrieben?
Wer hat betrügerische FISA-Anträge unterzeichnet?
WER HAT MÜLLER ZUM SONDERBERATER ERNANNT?
WER HAT DIE VOLLE KONTROLLE?
ES IST WICHTIG, DEN SCHEIN ZU WAHREN.
Q

Rosenstein wurde nicht gefeuert, weil die Opposition darin das Überschreiten einer roten Linie sah und Trump mit einem Amtsenthebungsverfahren gedroht haben. Das hätte zwar bei einem damals noch republikanisch dominierten Haus schwerlich zu der erforderlichen Mehrheit geführt, aber das Verfahren wollte man offenbar vermeiden.

QAnon deutete an, dass Rosenstein eventuell nicht ganz freiwillig geblieben ist und auch Trumps Absolution nicht ganz freiwillig unterschrieben wurde. Immerhin ist er einer der Unterzeichner der betrügerischen FISA-Anträge, deren Unterzeichner – wie Q in einem anderen Drop berichtete –  alle eine Anklage zu erwarten haben.

Konnte Rosenstein eine Anklage vermeiden, indem er kooperativ war? Wir werden es bald erfahren. Denn die Zeit der Offenlegungen scheint gekommen zu sein. Der Bericht zur Comey-Investigation wird jeden Moment erwartet. 

Hier kann man die Zeremonie von Anfang bis Ende verfolgen:

Lesen sie auch:

Panik in DC – CNN: Demokraten reagieren immer dümmer.