Politik und Gesellschaft

Putin, der „Diktator“ und „Kreml-Tyrann“ – Wie der Westen das Feuer schürt

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Russland feierte am 18. März den 8-jährigen Jahrestag der Annexion der Krim. Putin sprach darüber, wie er dort inzwischen die Infrastruktur verbesserte. Neue Straßen und Stromleitungen baute und vieles mehr. Das interessierte die Presse aber nicht wirklich.

 

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Was immer er sagt oder tut, kommt nicht gut an in unserem Land und auch in den USA sucht man die „Putinversteher“ bei den großen Medien vergebens. Wir haben uns bemüht, aber kein einziges Nachrichtenorgan gefunden, das über dieses Ereignis einigermaßen neutral berichtet hat. Man berichtete viel lieber über eine Panne bei der Übertragung der Rede beim russischen Nationalsender, das fand man spannender als den Inhalt der Rede, der immer wieder als nichtssagend abgetan wurde.

Putin sprach darüber, dass er als erstes für die Gas- und Stromversorgung sorgte, sowie die Wiederherstellung des Straßennetzes durch den Bau neuer Straßen und Brücken. Die Bewohner der Krim hätten sich (mit überwältigender Mehrheit) gegen die Neonazis und Nationalisten gestellt, indem sie für Russland gestimmt haben. Er möchte auch die Menschen im Donbass befreien, die sich ebenfalls auf der Seite Russlands sehen, denn seitdem sie das taten, würden sie seit nunmehr acht Jahren von der Ukraine beschossen werden. Dies zu beenden habe oberste Priorität und sei das Ziel der militärischen Operation Russlands. Als er die Bibel (Joh. 15,13) mit den Worten zitiert: „Es gibt keine größere Liebe als  die, wenn jemand sein Leben für seine Freunde opfert“, bricht im Stadion lang anhaltender Jubel aus. Die russischen Soldaten würden während dieser Operation heldenhaft kämpfen. Wenn es nötig wäre, würden sie andere mit ihrem eigenen Körper decken.

Einige Impressionen aus der Medienwelt.

Den Vogel schoss wahrscheinlich die BILD ab mit der Bemerkung:

Und plötzlich war Kreml-Tyrann Wladimir Putin (69) weg – mitten in seiner Ansprache stoppt die Übertragung, plötzlich ist ohrenbetäubende Party-Musik zu hören!

Die Live-Übertragung war untertitelt mit: Diktator Putin spricht zur Nation.

Als die Übertragung der Rede beim russischen Staatsfernsehen plötzlich unterbrochen war, wurden völlig andere Bilder aus dem mit über 80.000 Menschen voll besetzten Stadion gezeigt. 100.000 sollen draußen gestanden haben, weil sie nicht mehr reinkamen. Die Menschen im Stadion bekamen von all dem nichts mit. Die Rede wurde anschließend in voller Länge übertragen.

Darüber berichteten die meisten Medien genüsslich von der Panne und viele nannten es eine geplante Aktion des Senders und kein Versehen.

Man schrieb auch gerne über ein paar Leute, die vorzeitig das Stadion verlassen hätten, schon bevor Putin überhaupt gekommen war. Wirklich verlassen oder nur Toilettengang? Diese Leute hätten gesagt, sie hätten sich registriert und nun würden sie gehen. Nachprüfen lässt sich das nicht. Aber wo sind die vielen freien Plätze, die man hätte entdecken müssen?

Der Spiegel scheute sich nicht, von einem „inszenierten Jubel“ zu schreiben, ebenso die ZDF-Nachrichten um 19 Uhr.

Die Welt:

„Was wir da gesehen haben, auch der Jubel, der ihm entgegenschlägt, das lässt sich aus deutscher Sicht so erst einmal … es lässt einen schaudern.“

Aus deutscher Sicht? Ja, die Deutschen werden offenbar mal wieder erinnert. Woran nur und warum? Vielleicht, weil man ihnen jahrzehntelang eine Schuld eingetrichtert hat? Unserer Nachkriegsgeneration? Wann hört das eigentlich auf und die Menschen dieses Landes besinnen sich auf ihre Stärke, genau so, wie die Menschen anderer Länder das auch tun. Das Gaslighting muss aufhören!

Dieser Russland-Korrespondent hat dem nichts hinzuzufügen, außer, dass er auch „erschrocken ist“, spricht er in der Folge dann ebenfalls von gekauftem Jubel, denn es sei ja klar, dass nur die Putintreuesten eingeladen worden wären. Ein wenig später gibt er immerhin zu, dass einige sicherlich auch aus Überzeugung jubeln würden.

Politiker sprechen gerne im Namen des Westens, wenn sie aus Putin den Buhmann machen und das kriegsbesessene amerikanische Regime immer wieder verschonen. Der Westen, das ist gerade mal eine Milliarde Menschen gegenüber einer Erdbevölkerung von derzeit 7,9 Milliarden. Fühlen sich die Politiker dieser Länder etwa allen anderen überlegen, oder wieso meinen sie, auch über alle anderen bestimmen zu können?

Lijian Zhao, stellvertretender Direktor des chinesischen Außenministeriums, zeigt mit diesem Twitterbeitrag, dass auch Chinesen Humor haben können.

Er schreibt: Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass der Westen, wenn er von der „internationalen Gemeinschaft“ spricht, diese meint:

Wer würde nicht gerne einmal bei einem unserer Politiker jubeln?

Zum Beispiel bei Herrn Scholz, dem Nachfolger der Alt-Kanzlerin, der leider auch nicht hält, was er verspricht. Wäre das nicht schön, wenn er verkünden würde, dass sämtliche Maßnahmen, Lauterbach hin oder her, ab sofort obsolet sind? Stattdessen geht bei den meisten die Maskerade bis zum 2. April weiter und einige wollen gar nicht loslassen und nennen ein noch späteres Datum. Freedom day? Der ist dann, wenn wir wirklich frei sind. Vorher nicht.

Scholz zeigt sich hanseatisch kühl und distanziert, und man kann ihn sich nicht wirklich vorstellen, wie er in einem Stadion vor über 80.000 Menschen steht und wie er dann mit einer glühenden Rede, die Menschen in seinen Bann zieht.

So wird wohl auch das nichts werden, denn im „besten Deutschland aller Zeiten“ zählt in der Politik allenfalls der Kopf, nicht das Herz, das eigentlich für jene schlagen sollte, deren Schicksal in ihren Händen liegt. Das ist einer der Gründe, weshalb wir nicht vorankommen und immer noch auf der Stelle treten. Deshalb sind wir derzeit, weit abgeschlagen, das Land, das immer noch die Inzidenzen zählt und weiterhin entsetzt darüber ist, in wie vielen tausend Nasen man doch sogenannte Viren findet.

Warum haben wir diese Kopfmenschen eigentlich gewählt?

Politiker können sich heute freuen, dass sie es geschafft haben, die Presse unter ihren Schirm zu bekommen, die ihnen mit Lobpreisungen auf ihre teilweise absurden Entscheidungen trotzdem die Wähler bringen. Man schreibt nicht mehr gegen die Politik, sondern für sie, denn unsere Politiker sind, wenn wir den Schreibern glauben wollen, die besten, die man haben kann. Sie lesen von deren Lippen ab, was morgen in den News steht. Wie einfach kann doch das Berichten sein!

Die vierte Macht nutzt ihren Status als Meinungsmacher, aber sie hat ausgedient, wenn sie zur Propagandamaschine degeneriert.

Mit Putin wiederholt sich gerade, was wir die letzten Jahre mit Trump erlebten. Wer hat hier noch ein Déjà vu?

Wir erinnern uns: Trump konnte machen, was er wollte, es war immer falsch und selbst dann, wenn man es nicht schlecht-schreiben konnte, konnte man ihm wenigstens ein paar Adjektive anhängen, die zwar Meinung waren, aber den Leser juckt’s wohl nicht: So galt er als gefährlich, unberechenbar, senil, unausgeglichen und man bestätigte die amerikanische Opposition in ihren Impeachment-Versuchen, die dennoch allesamt Rohrkrepierer waren.

Wladimir Putin bekommt ein ähnliches Framing. Schon heißt es, er wäre unberechenbar und psychisch nicht mehr sehr stabil. Man müsse nur hinschauen, wie er an seinem langen Tisch sitzt, wie viel Abstand er zu Menschen hält. Er würde eine panische Angst davor haben, gemeuchelt zu werden und seinem engsten Kreis nicht vertrauen.

Vielleicht ist das so. Aber eines sah man bei dieser Feier:

Putin hat keine Angst vor den Menschen, die ihn offenbar lieben, denn sonst würden sie nicht mit einer solchen Begeisterung auf ihn reagieren. Er stand mitten auf dem Podium und hätte das Ziel von über 80.000 Menschen sein können. Er hatte keine Angst. Er sprach frei und mit fester und ruhiger Stimme. ↓

Putin hält Rede vor 80.000 Zusauern in Moskauer Stadion am 18.3.22

Ob es der Presse nun gefällt oder nicht – aber wir als Journalisten sollten darüber schreiben, was wir wahrnehmen und auch mal wieder selbst recherchieren. Alles andere ist nicht ehrlich. Das ständige Dementieren einer „neuen Weltordnung“ ist lächerlich, angesichts der Tatsache, dass viele Politiker schon offen darüber sprechen und diesen Begriff sogar nutzen. Zuletzt Joe Biden vor ein paar Tagen:

Joe Biden am 22.3.22: „Es wird eine neue Weltordnung geben, und unsere Aufgabe ist es, sie anzuführen.“

Er sagt es in einer Weise, die keinen Widerspruch zulässt.

Agenda 2030 mag für die passen, die im Hintergrund wirklich die Fäden ziehen, aber es ist nicht das, was die Menschheit möchte.

Das, was wir gerade erleben, ist ein weltweites Problem und nicht beschränkt auf ein einziges Land. Putin hat das erkannt und er handelt. Während die meisten Medien von einem Angriffskrieg schreiben, gibt es auch einige wenige, die sagen, dass Putin sich lediglich verteidigen würde, denn die NATO – für die Putin der Feind ist –  würde immer näher an die russische Grenze rücken und sei nicht bereit, zu verhandeln.

Von den amerikanischen Medien scheint es allein Tucker Carlson zu sein, der das einigermaßen versteht.

In diesem Beitrag berichtet er, dass die Militärärzte der Ukraine offenbar Order haben, russische Gefangene zu kastrieren, da nach ihrer Meinung Russen nicht mehr wert wären als Kakerlaken. (Minute 9:32)

Er erklärt, dass Selenski seine Opposition komplett ausgeschaltet hat. Die Ukraine sei nun ein Staat mit nur einer einzigen Partei. Das gleiche habe er mit den Medien gemacht. Im letzten Jahr habe Selenski zudem einfach drei Fernsehanstalten geschlossen, nur weil sie mit seiner Regierung nicht konform gegangen sind. Er habe somit jeden ausgeschaltet, der in einer Wahl gegen ihn antreten könnte. Die Ukraine sei nun ein Staat mit nur einer einzigen Partei.

Die Ukraine würde somit nicht demokratisch sondern totalitär regiert werden. Die amerikanischen Politiker würden das alles wissen und bewusst lügen. Es folgen diverse Beispiele. Jeder würde hier lügen, Selenski als den zweiten George Washington darstellen und die Ukraine eine Demokratie nennen.

Das Weiße Haus sei hier auf jedem Level in diesen Krieg involviert. Wenn man sehen würde, dass sie jemanden anhimmeln, der jede Opposition zu sich ausgeschaltet hat, dann möge man einmal darüber nachdenken, wieso.

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